Neuenmarkt 42 Millionen Euro investiert

Werner Reißaus
Spatenstich mit Staatsminister Joachim Herrmann zum Neubau einer Integrierten Arbeitslandschaft im Gewerbegebiet „Wirsberger Straße“. Foto: Werner Reißaus Foto:  

Mit einem Spatenstich wurde am Samstagnachmittag die Integrierte Arbeitslandschaft Neuenmarkt der Diakoneo auf den Weg gebracht. Auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann war dabei. Die Gesamtkosten betragen rund 42 Millionen Euro.

 
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Das ambitionierte Bauvorhaben, mit dem die Verlagerung der Werkstatt für behinderte Menschen von Himmelkron nach Neuenmarkt erfolgen wird, soll Ende 2025, Anfang 2026 abgeschlossen sein. Die Gesamtkosten werden sich auf rund 42 Millionen Euro belaufen. Laut Vorstandsvorsitzendem Mathias Hartmann fordert ein solch großes Projekt den Mut aller Beteiligten und gerade deshalb sei es auch ein Projekt, das hervorragend zu Diakoneo passe.

250 Werkstattplätze und 48 Förderstättenplätze

Vorstand Jürgen Zenker verwies darauf, dass der erste Spatenstich nur bei Projekten erfolge, die sich konzeptionell deutlich abheben und einen hohen Innovationscharakter hätten. Mit der Integrierten Arbeitslandschaft Neuenmarkt mit 250 Werkstattplätzen und 48 Förderstättenplätzen, die unter einem Dach zusammengeführt werden, setze Diakoneo ein positives, zukunftsorientiertes Zeichen für eine inklusive und solidarische Gesellschaft.

Vorstandsvorsitzender Hartmann erläuterte, dass die Idee eines gemeinsamen Konzepts von Werk- und Förderstätte bei Diakoneo bereits im Jahr 2017 gereift sei. Auf einer Grundstücksfläche von insgesamt 30 000 Quadratmetern und einer bebauten Fläche von 7000 Quadratmetern entstehe eine Werkstatt mit integrierter Förderstätte, die eine echte Innovation durch die Einführung des Bundesteilhabegesetzes möglich gemacht habe: „Arbeit soll für alle Menschen möglich gemacht werden, denn jede Arbeit ist wertvoll und wichtig. Ganz individuell und nach den jeweiligen Fähigkeiten und Bedürfnissen.“

Den Eigenmittelanteil bezifferte der Vorstandsvorsitzende auf 26 Millionen Euro für Diakoneo. Es sei bei der Oberfrankenstiftung bereits eine Förderung von zwei Millionen Euro beantragt worden, die Förderungen der Bundesagentur für Arbeit (1,3 Millionen Euro), des Freistaats Bayern durch das Zentrum Bayern für Familie und Soziales (11,3 Millionen Euro) sowie des Bezirks Oberfranken (1,1 Millionen Euro) wurden bereits bewilligt. Hartmann: „Diese großzügigen Mittel in Höhe von insgesamt 15,7 Millionen Euro, die uns hier zur Verfügung gestellt werden, sind für dieses innovative Bauprojekt von enormer Bedeutung und sicher keine Selbstverständlichkeit.“

Anliegen unterstützt

Gemeinsam mit anderen Trägern habe sich Diakoneo vor einigen Jahren in der Öffentlichkeit für die Belange von Menschen mit Behinderung stark gemacht und von der Staatsregierung mehr Finanzmittel für die Förderung von dringend notwendigen Bau- und Sanierungsmaßnahmen von Einrichtungen der Eingliederungshilfe gefordert: „Sie, lieber Herr Herrmann, haben uns mit unserem Anliegen unterstützt und es wurden von der Staatsregierung mehr Mittel zugesagt.“

Hartmann dankte aber auch Bezirkstagspräsident Henry Schramm, Landrat Klaus Peter Söllner und Bürgermeister Alexander Wunderlich von der Gemeinde Neuenmarkt für eine wertvolle und reibungslose Zusammenarbeit und Unterstützung.

Innenminister Joachim Herrmann bezeichnete den Spatenstich als einen weiteren Meilenstein, um bestmögliche Teilhabe für Menschen mit Behinderung Wirklichkeit werden zu lassen: „Gerade dem Thema Arbeit kommt hier besondere Bedeutung zu. Denn Arbeit heißt immer auch soziale Teilhabe, das gute Gefühl, gebraucht zu werden, etwas geschafft zu haben, einen Beitrag für seinen Nächsten zu leisten und seinen eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten. Arbeit ist darum ein wichtiger Sinnstifter für ein erfülltes und gelingendes Leben. Ich freue mich darum außerordentlich, dass bei Diakoneo hier in Neuenmarkt eine Integrierte Arbeitslandschaft entsteht, die Menschen mit Behinderungen mit vielfältigen Arbeitsangeboten intensiv fördert. Sie wird die Werkstatt für behinderte Menschen Himmelkron ideal ergänzen und sie hilft vielen Menschen mit einem hohen Unterstützungsbedarf, für die es in anderen Einrichtungen oft leider keine Perspektiven mehr gibt.“

Diakoneo zeigt einmal mehr nach den Worten von Innenminister Herrmann auf vorbildliche Weise: „Inklusion ist, wenn alle dabei sind, denn Menschen mit Behinderung wollen genauso leben, wie Menschen ohne Behinderung und auf ihre Art und Weise an der Gesellschaft teilhaben. Dazu leistet Diakoneo einen ganz maßgeblichen Beitrag. Sie setzen sich mit Nachdruck und aus christlicher Überzeugung für die gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen ein und das verdient unser aller Respekt.“

Ein wichtiges Ziel

Auch für die Bayerische Staatsregierung sei es ein wichtiges Ziel, Benachteiligungen zu beseitigen. Menschen mit Behinderungen sollten gleichberechtigt am gesellschaftlichen und am Arbeitsleben teilhaben und ihr Leben selbst gestalten können. Staatsminister Herrmann: „Wir wollen die Akzeptanz für die unterschiedlichsten Belange für Menschen mit Behinderungen stärken, denn unser großes Ziel ist eine inklusive Gesellschaft.“

Bezirkstagspräsident Henry Schramm bezeichnete das Projekt als einen weiteren großen Baustein für die bestmögliche Qualifizierung und Betreuung von Menschen mit Behinderungen in Oberfranken. Der Bezirk Oberfranken habe den Ersatzneubau der Werkstatt für behinderte Menschen und den Bau der Förderstätte mit rund 1,1 Millionen Euro unterstützt.

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