Neue Reihe "Kino ist Programm" startet mit 200 Besuchern Arthaus-Filme in Bayreuth: Das Interesse ist da

Von Katharina Ritzer
 Foto: red

Filme abseits des Mainstreams - gibt es dafür in Bayreuth ein Publikum? Nach dem Samstagabend kann man diese Frage bejahen. Rund 200 Menschen kamen zu den ersten Vorführungen des Vereins "Kino ist Programm" ins Iwalewahaus.

 
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"Das war top." Isabel Strehle, Vorsitzende des neuen Vereins, ist zufrieden. Drei Filme wurden am Samstagabend gezeigt, die zweite Vorstellung des österreichischen Films "High Performance" um 20.30 Uhr war mit 97 zahlenden Gästen sogar ausverkauft. "Wir mussten nachbestuhlen", freut sich Strehle.

Nicht ganz so viele Besucher waren es bei der offiziellen Premiere der neuen Reihe um 18 Uhr - dafür gab es da viele warme Worte für den neuen Verein. "Die Initiative ist noch jung, hat aber ganz schnell die erste Veranstaltung auf die Beine gestellt", lobte OB Brigitte Merk-Erbe. Das sei ein Zeichen für "Engagement und Zielgerichtetheit" der Initiatoren.

Einziges Manko bei der Premiere: Der Ton im Saal des Iwalewahauses ließ zu wünschen übrig. "Deswegen wollen wir ja auch ein richtiges Kino", sagt Strehle. Verhandlungen mit einem Hauseigentümer in der Innenstadt laufen, bis Ende des Jahres soll eine Machbarkeitsstudie erstellt werden. Genaueres mag der Verein noch nicht preisgeben, nur so viel: "Das Reichshofkino ist es nicht", sagt Strehle.

Am 13. Dezember organisiert der Verein den zweiten Kinotag. Dann gibt es bereits um 15 Uhr einen Kinderfilm zu sehen, und mit "Mr. Turner", Mike Leighs Film-Biographie des englischen Malers William Turner, steht auch ein aktueller Film auf dem Programm. Für solche sind die Konditionen streng: Meist verlangen die Filmverleiher eine Mindestgarantie bei den Besucherzahlen - schweirig für einen Verein wie "Kino ist Programm".

"Die Arthaus-Filmverleiher kommen uns aber sehr entgegegen", sagt Strehle. Denn seit der Schließung des Rex, Bayreuths einzigem Programmkino, Anfang der 2000er Jahre haben sie Schweirigkeiten, ihr Angebot in der Stadt zu zeigen.