Geboren wurde Metz am 5. August 1928 in einer noch weitgehend geschlossen katholischen Welt im oberpfälzischen Auerbach. 1954 wurde er zum Priester geweiht. Von 1963 bis 1993 lehrte er an der Universität in Münster, wo er bis zu seinem Tod wohnte.
Macht Religion glücklich? Metz zweifelte. Skeptisch stand er den spirituellen Verheißungen der Selbstfindung gegenüber, die - etwa in den Büchern des Benediktinerpaters Anselm Grün - auch unter Nichtchristen reißenden Absatz finden. Für Metz war Religion kein Trost, sondern eine irritierende Unterbrechung des Faktischen, ein Erzählen von Leidensgeschichten, ein Schrei nach Gott.
Gegen die evolutive Annahme einer endlosen Zeit, in der alles gleichgültig ist und den Opfern keine Gerechtigkeit widerfährt, hielt er am biblischen Horizont einer streng befristeten Zeit fest. Dem Präfekten der römischen Glaubenskongregation und späteren Papst Benedikt XVI., Joseph Ratzinger, warf er eine "Halbierung des Christentums" vor: Der jüdisch-apokalyptische Geist des Christentums sei von einem griechisch-metaphysischen Geist verdrängt worden. "Der Gott Jesu Christi ist keine ewige platonische Idee", betonte Metz.
Ratzinger hatte 1979 als Erzbischof von München die Berufung des unbequemen Reformers an die Universität der bayerischen Landeshauptstadt verhindert. Dem weltweiten Einfluss der Politischen Theologie tat dies keinen Abbruch - und am Ende fand sie doch noch den päpstlichen Segen: Franziskus hat Metz' "Option für die Armen" amtskirchlich bestätigt. Vieles von dem, was Metz bereits in den 70er Jahren schrieb (etwa "das Reich Gottes ist nicht indifferent gegenüber den Welthandelspreisen") liest sich wie eine Vorwegnahme der heutigen päpstlichen Kritik am Weltwirtschaftssystem. Auch viele, die sich dessen gar nicht bewusst sind, zehren von diesem geistigen Erbe, das als wichtiges Korrektiv wirksam bleibt.