Rücklagen für Eigenmittel
Um die nötigen Eigenmittel für alle drei BTZ in Höhe von etwa 15 Millionen Euro aufzubringen, müsse auch in den kommenden Jahren strikte Finanz- und Kostendisziplin eingehalten werden, sagte Koller, der die Kostenschätzungen für die Maßnahmen in Bayreuth und Bamberg als noch sehr grob bezeichnete. Bislang betragen die Rücklagen 6,7 Millionen Euro.
HWK-Präsident Zimmer sagte, dass es dem oberfränkischen Handwerk gutgehe und nannte als Herausforderungen für die Zukunft unter anderem die Themen Fachkräftegewinnung, Betriebsnachfolge, Digitalisierung und Bürokratie.
ZDH-Forderungen
Damit lag er auf einer Wellenlänge mit Hans Peter Wollseifer, dem Präsidenten des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH). Der sagte vor der neu gewählten Vollversammlung, dass er angesichts der nicht enden wollenden Personaldebatten in Brüssel fassungslos sei. Zugleich gebe auch die Bundesregierung kein gutes Bild ab. Die drängenden Probleme der Gesellschaft würden nicht angegangen. Es werde Klientelpolitik gemacht, während die Leistungsträger aus dem Blickfeld gerieten.
Wollseifer forderte unter anderem eine komplette Abschaffung des Solidaritätsbeitrags, einen Verzicht auf die geplante Mindest-Ausbildungsvergütung und eine echte Bildungswende hin zur kompletten Gleichstellung von beruflicher und akademischer Bildung. Was man gemeinsam erreichen könne, zeige, dass die Wiedereinführung der Meisterpflicht für manche Gewerke unmittelbar bevorstehe. Thomas Zimmer sagte, dass gerade der Meisterbrief das Handwerk auch für Abiturienten attraktiv mache.
Die HWK-Jahresrechnung 2018
- Das Haushaltsvolumen der HWK lag bei 32,7 Millionen Euro, die sich auf 29,9 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt und rund 2,9 Millionen Euro im Vermögenshaushalt aufteilten. Das Jahresergebnis lag bei 1,67 Millionen Euro. Davon wurden 824.000 Euro den Rücklagen zugeführt, die auf 6,7 Millionen Euro stiegen.
- Die Einnahmen der Kammer kamen vor allem aus drei Bereichen: 44 Prozent Kursgebühren, 38 Kammerbeiträge und 14 Prozent zweckgebundene Zuschüsse.
- Von den Ausgaben (ohne Investitionen) entfielen 15 Prozent auf die klassische Kammerverwaltung. Der Rest floss in den Dienstleistungsbereich mit dem Schwergewicht berufliche Bildung (60 Prozent).
- 1323 (Vorjahr: 1285) Kurse mit gut 103.000 Stunden und 15.437 Teilnehmern hat die HWK im vergangenen Jahr durchgeführt.
Große Ehre für Thomas Zimmer
Da war Thomas Zimmer, der gerade wiedergewählte Präsident der Handwerkskammer (HWK) für Oberfranken, dann doch sichtlich gerührt – und das gleich zwei Mal. Zunächst wurde er bei der konstituierenden Sitzung der Vollversammlung von Hans Peter Wollseifer, dem Präsidenten des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), mit dem Handwerkszeichen in Gold und damit der höchsten Auszeichnung der Wirtschaftsgruppe überhaupt ausgezeichnet. „Wie du von Präsidiumssitzungen in Berlin nach Hause fährst und dich dann nachts um zwei Uhr in die Backstube stellst – das macht man nur, wenn man Überzeugungstäter ist“, lobte Wollseifer seinen ZDH-Präsidiumskollegen.
Während Zimmer mit dieser Ehrung wohl rechnen durfte, wurde er kurz darauf von Pierre Vera, dem Präsidenten der Handwerkskammer im südfranzösischen Departement Aude und HWK-Partnerkammer, sichtlich überrascht. Der überreichte ihm die „Goldmedaille der Anerkennung des französischen Handwerks“, also des Dachverbands im Nachbarland. Damit ist Zimmer der Erste, der diese Auszeichnung außerhalb Frankreichs erhält. Was ihm für einen Moment die Sprache verschlug.