Wenn man es weiß, sieht man es auch. Warum liegt die kleine Grünanlage am Rande der Gartenstadt ein wenig tiefer? Weil das früher ein Weiher war. Einer von vielen. Sylvia Habermann ist bei ihren Recherchen für die neue, am Freitag eröffnete Ausstellung „Finsterer Weiher und Grünes Meer – Die Stadt und ihre Gewässer“ auf eine Stadtkarte aus dem Jahr 1745 gestoßen. Die zeigt: Damals gab es in Bayreuth mehr als 120 Weiher. Die kleinsten mit nur einer Fläche von 40 Quadratmetern, die größten mehrere Hektar groß. Der Eremitenhof und Aichig – „eine einzige Seenplatte“, sagt Habermann. Und eben auch in Wendelhöfen und in der Gartenstadt gab es Weiher. Warum? Weil die einen wirtschaftlichen Nutzen hatten – und darum geht es in der Ausstellung, die bis zum 3. Oktober im Historischen Museum zu sehen ist. Um den wirtschaftlichen Nutzen von Wasser in Bayreuth. Aus alten Akten hat Habermann herausgelesen: Statt einer schlechten Wiese wollten viele Bayreuther damals lieber einen guten Weiher. Der versprach eine sichere Nahrungs- und Einnahmequelle. Wenn das kein guter Grund ist.