Neudrossenfeld Nahwärme: Emissionsarme Alternative

Mit Hackschnitzel Foto: Archiv/Landwirtschaftliche Lehranstalten

Gemeinderat Neudrossenfeld gibt einstimmig Machbarkeitsstudie in Auftrag. Der Eigenanteil ist gering: Der Bund fördert 80 Prozent der Kosten.

 
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Die Suche nach Energieformen jenseits von Öl, Gas und Brennholz beschäftigt auch die Gemeinde Neudrossenfeld. Das Ingenieurbüro Bächer aus Mainleus stellt jetzt im Gemeinderat eine Projektskizze für ein Nahwärmenetz vor. Damit kann in einem weiteren Schritt ein Förderantrag für eine Machbarkeitsstudie gestellt werden. Dieser ist bei der Bundesanstalt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) einzureichen.

Für Kommunen wurde eine Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) aufgelegt, die den Neubau von Wärmenetzen mit hohen Anteilen erneuerbaren Energien und den Einsatz von kohlenstoffarmen Energiequellen.

Das angedachte Nahwärmenetz in Neudrossenfeld könnte die Schule mit Turnhalle und Hausmeisterwohnung, Krippe und Kindergarten umfassen, wie Alexander Bächer den Gemeinderäten erläuterte. Zudem wäre es möglich, das Baugebiet „Am Wald II“ und die Ledergasse mit einzubeziehen. Der Kindergarten und die Kinderkrippe verfügten bereits jeweils über Wärmepumpen, so der Energieberater, Fachplaner und Sachverständige.

Der Vorteil eines Nahwärmenetzes bestehe darin, dass die angeschlossenen Gebäude keine eigene Heizanlage benötigten. Vielmehr werde nur eine zentrale Heizungsanlage errichtet, die über ein Verteilnetz und Hausübergabestationen das Warmwasser weiterleiten. Die angeschlossenen Verbraucher bezahlen nur die tatsächlich übergebene Wärme. Somit sei eine „einfache Abrechnung“ vornehmbar, so Bächer weiter. Die Wärme könnte über ein Blockheizkraftwerk mit Hackschnitzel oder Pellets erzeugt werden. Ein Standort für einen Biomassekessel als Heizzentrale wäre unterhalb der Schule denkbar. Wichtig wäre es, dass die Gemeinde das potenzielle Interesse für einen Anschluss abfrage.

Die Kosten für die Machbarkeitsstudie werden mit 80 Prozent bezuschusst. Der Eigenanteil der Gemeinde würde bei lediglich 6800 Euro liegen. Das Nahwärmenetz selbst könne mit bis zu 40 Prozent gefördert werden. Bestehende Neubauten seien jedoch ausgenommen, sagte Bächer. Mit dem Bau des Nahwärmenetzes könnte im dritten Quartal 2023 begonnen werden. Ein Abschluss der Bauarbeiten wäre Mitte 2024 möglich.

Ob auch das Rathaus und das Wohngebiet „Am Weinberg“ angeschlossen können, war noch nicht ganz klar. Auch wer als künftiger Betreiber und Investor infrage komme, wie Gemeinderäte wissen wollten, stehe noch nicht fest, so Bürgermeister Harald Hübner (CSU). Der Machbarkeitsstudie stimmten alle 13 Anwesenden zu.

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