KOMMENTAR. Vor 20 Jahren dachten verantwortungsbewusste Kommunalpolitiker weit in die Zukunft. Sie hoben die Entwicklungsgesellschaft Rund um die Neubürg-Fränkische Schweiz aus der Taufe. Das war damals Neuland. Das war auch ein Gebot der Stunde.
Unter dem Dach der Entwicklungsgesellschaft rückten damals ein Dutzend Gemeinden zusammen. Zunächst, um sich gemeinsam im Tourismus und der Wirtschaft darzustellen. Inzwischen stellen sich dem Verein mit dem Entwicklungskonzept weitergehende Aufgaben. Auch sie gehen über das hinaus, was örtlich gestemmt werden kann.
In den zurückliegenden Jahren hat sich einiges getan. Beispiele für kommunale Zusammenarbeit gibt es zuhauf. So haben beispielsweise Fichtelberg und Warmensteinach ihre Standesämter zusammengelegt. Das Naturerlebnisbad in Immenreuth tragen fünf Gemeinden gemeinsam. Bis es gemeinsame Bauhöfe gibt, ist wohl auch nur noch eine Frage der Zeit. Und zu guter Letzt sei auch noch das gemeinsame Leerstandsmanagement genannt.
Auch dieses Mal muss der schon oft bemühte Blick über den Tellerrand herhalten. Der chronische Geldmangel, der demografische Wandel und stets neue Herausforderungen setzen Bürgermeister und Gemeinderäte unter Druck. Vergessen wir nicht die Jahre, in denen eilig Schulverbünde gezimmert werden mussten, weil den Schulen die Kinder ausgingen.
Um die Zukunft der Landkreise und Gemeinden ging es schon einmal. In den 1970er Jahren boxte der damalige Innenminister Bruno Merk die Gebietsreform durch. Damals hochumstritten, heute eher ein Segen, denn die größeren Verwaltungseinheiten können auch größere Aufgaben meistern. Die Idee hat Bruno Merk überdauert.
Gerade kleinere Gemeinden laufen erneut Gefahr, sich dem Gesetz des Handelns unterwerfen zu müssen. Dabei ist es bei Zukunftsfragen sinnvoll, das Heft in der Hand zu behalten. Die freiwillige Zusammenarbeit ist allemal besser als die von oben erzwungene Aufgabenteilung. Sie bedeutet nicht automatisch den Verlust der Eigenständigkeit. Kommunale Zusammenarbeit ist die Zukunft.
