Umso schmerzhafter war es für den Jungen aus dem Londoner Osten, wenn sich die öffentliche Meinung doch einmal gegen ihn wendete. Nach der Weltmeisterschaft 1998 sei er in ein tiefes Loch gefallen, sagte Beckham kürzlich dem „Telegraph“. Im Achtelfinalspiel gegen Argentinien kassierte „Becks“ die Rote Karte und musste vom Spielfeldrand zusehen, wie England im Elfmeterschießen aus dem Turnier flog. Das WM-Aus wurde größtenteils ihm angelastet und er sei heftig angefeindet worden. „Leute verlangten, ich solle das Land verlassen, das war heftig.“
„Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so unglücklich“
Über die „härteste Phase“ ihrer Ehe sprechen die Beckhams in der Dokumentation auch. „Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so unglücklich“, sagt Victoria über die Zeit in den Nullerjahren, als ihr Mann für den spanischen Rekordmeister Real Madrid spielte. Damals hatte die britische Klatschpresse berichtet, David habe eine Affäre mit seiner persönlichen Assistentin. „Wenn ich ganz ehrlich bin, waren wir gegeneinander. Bis Madrid fühlte es sich manchmal so an, als wären es wir gegen alle, aber wir waren zusammen, wir waren verbunden, wir hatten einander.“ Dieses Gefühl habe sie in Spanien nicht gehabt. „Es war ein Albtraum. Es war ein absoluter Zirkus - und jeder liebt es, wenn der Zirkus in die Stadt kommt, oder? Es sei denn, man ist selbst mittendrin.“ Das habe sie ihrem Mann übel genommen.
„Es gab einige furchtbare Geschichten, mit denen schwer umzugehen war. Es war das erste Mal, dass ich und Victoria in unserer Ehe unter solchem Druck standen“, erinnert sich David an diese Zeit. Vier Jahre hielten es die Beckhams in Madrid aus, dann zogen sie nach Los Angeles um, wo LA Galaxy den britischen Nationalspieler unter Vertrag nahm.
In den USA ist die Familie Beckham inzwischen zu Hause. Dort managt David mittlerweile sein eigenes Fußballteam, den Inter Miami. Im vergangenen Jahr bekam Beckhams Image einen Kratzer. Für seine Rolle als WM-Botschafter Katars kassierte er einen dreistelligen Millionenbetrag – und musste ein Turnier und ein Gastgeberland verteidigen, die in der Öffentlichkeit extrem umstritten waren. Ob dieses Engagement der Marke Beckham langfristig schaden wird? Vermutlich nicht. In England gilt er immer noch als Nationalheiligtum.