Diesen Briefen sehen viele Mieter mit Bangen entgegen: In den nächsten Wochen werden viele von ihnen die Nebenkostenabrechnung für das Jahr 2022 erhalten. Dann wird sich erweisen, ob die Gaspreisbremse und eigenes sparsames Verhalten das Schlimmste verhindern konnten. Bundesweit haben sich Heizkosten für Mieter im Jahr 2022 um 300 Prozent erhöht. Dies hat das im Internet aktive Nebenkostenportal Mineko errechnet. Basis für die Schätzung waren dem Portal zufolge 2500 Nebenkostenabrechnungen aus dem gesamten Bundesgebiet, die bereits jetzt vorlagen. Die Hochrechnung ergibt nichts Gutes: Die Nebenkosten könnten sich fast verdoppeln. Verantwortlich dafür sind vor allem die Kosten für Heizung und Warmwasser, die sich gegenüber 2021 verdreifacht hätten. Das Portal macht folgende Modellrechnung auf: Eine Wohnung in Deutschland hat durchschnittlich 92 Quadratmeter. Dafür lagen 2019/20 die Verbrauchskosten der Mieter im Schnitt noch bei monatlichen 129,72 Euro. Für das Abrechnungsjahr 2022 würden monatlich 430,65 Euro fällig. Auf das ganze Jahr berechnet, entspräche das Mehrkosten von über 3100 Euro. Als durchschnittliche Nebenkosten je Quadratmeter gibt das Portal 6,40 Euro an. Zum Vergleich: In oberfränkischen Wohnungsbaugenossenschaften sind Nettokaltmieten um die fünf Euro an der Tagesordnung. Die sogenannten Nebenkosten würden in dieser Rechnung also die eigentlichen Mietkosten übersteigen.