Nankendort/Löhlitz Soldatenkameraden weihen neues Denkmal ein

Rosi Thiem

Die Soldatenkameradschaft Nankendorf-Löhlitz hat ihren 111. Geburtstag zünftig gefeiert. Unter anderem mit der Segnung eines neuen Kriegerdenkmals.

 
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„Wenn wir heute auf die Geschichte dieser Kameradschaft zurückblicken, so müssen wir Zeiträumen gedenken, die viel Leid und Elend über unsere Heimat gebracht haben“, sagte Schirmherr und Bürgermeister Thomas Thiem bei seiner Rede zum 111. Geburtstag der Soldatenkameradschaft Nankendorf-Löhlitz. Gefeiert wurde am Dorfplatz. Dazu wurde hoch über Löhlitz ein neues Kriegerdenkmal eingeweiht.

„Die Gründer des Vereins im Jahre 1911, so denke ich, konnten sich nicht vorstellen, welche schicksalhaften Jahre mit zwei Weltkriegen, die viele Opfer aus dem Vereinsgebiet hervorgerufen haben, vor ihnen lagen“, betonte Thiem. Einige Jahrzehnte später ist Europa mit dem Aufbau von freundschaftlichen Beziehungen zu ehemaligen Gegnern geprägt. „Viele glaubten, dass wir Krieg und Gewalt auf unserem Kontinent hinter uns gelassen hätten. Leider haben uns die Entwicklungen in 2022 in der Ukraine gezeigt, dass ein Leben in Frieden und Freiheit keine Selbstverständlichkeit ist und es wichtig ist, im Notfall auch verteidigungsbereit zu sein, um unsere Demokratie und unsere Werte zu schützen.“

Aktuell 52 Mitglieder

In diesem Zusammenhang dankte Thiem allen Soldatinnen und Soldaten sowie Reservisten der Bundeswehr, die für die Sicherheit arbeiten. „Die Soldatenkameradschaft Nankendorf-Löhlitz ist ein traditionsreicher und fest verankerter Verein in beiden Ortschaften und darüber hinaus“, sagte der Schirmherr. Die engagierte Soldatenkameradschaft zählt derzeit 52 Mitglieder.

Bei der Segnung des neuen Kriegerdenkmals, zu der zahlreiche Fahnenabordnungen und die Böllerschützen der Soldaten- und Reservistenkameradschaft Volsbach gekommen waren und die die Nankendorfer Blasmusik musikalisch begleitete, erklärte Pastoralreferent Georg Friedmann: „Das Kriegerdenkmal ist zum einen ein Gedenkmal und erinnert an die Gefallenen, Vermissten und die Opfer der Weltkriege. Zum anderen ist es ein Mahnmal mit einem Blick nach vorne – nie mehr Krieg.“ Das am Dreifaltigkeitssonntag neu gesegnete Gedenkmal aus Muschelkalk wurde mit viel Eigenleistung und einer Förderung durch das Ile-Regionalbudget Rund um die Neubürg finanziert. „Insgesamt wurden in das Kleinprojekt über 11 500 Euro investiert“, sagte Landrat Florian Wiedemann. „Rund 4500 Euro flossen dabei als Zuschuss aus dem Ile-Regionalbudget an den Verein zurück. Wenn man die Bilder vom Ausgangszustand mit dem heutigen Endergebnis vergleicht, wird einem schnell klar, dass nicht nur Geld investiert wurde, sondern vor allem jede Menge Fleiß am Werk war“, zollte der Landrat Respekt. „Das alte Kriegerdenkmal an der gleichen Stelle war baufällig geworden“, sagte Beisitzer Kurt Neuner. „Die alten Ulmen, die hier standen, hatten das Mauerwerk kaputt gemacht. Nun entstand ein beeindruckendes Neues – hier war unser Vorsitzender Günther Graf der Impulsgeber und viele beteiligten sich mit Eigenleistung am Entstehen“, sagte Neuner.

Dank an die fleißigen Helfer

Günther Graf, seit 2009 Vorsitzender der Soldatenkameradschaft Nankendorf-Löhlitz, dankte in seiner Rede allen, die zum Gelingen des Festes und der Errichtung des neuen Kriegerdenkmales beigetragen hatten. Besonders zeichnete er Werner Teufel, Fritz Wolf, Michael Graf, Reinhard Graf, Matthias Haas, Josef Schroll, Michael Neugebauer, Winfried Haas, Tobias Haas und Alexander Graf aus, die beim Bau besonders fleißig geholfen hatten.

„Wir haben 45 Prozent Zuschuss bekommen und in Eigenleistung und ehrenamtlich gebaut. Dabei kamen weit mehr als 400 Arbeitsstunden zusammen“, sagte der Vorsitzende. Der Bauhof der Stadt Waischenfeld unterstützte mit Baggerarbeiten und bei der Asphaltierung des Weges zum Denkmal. „Zudem haben wir vom Stadtrat aus einen grundsätzlichen Zuschuss für eure weitere Vereinsarbeit in Höhe von 1000 Euro aus den Mitteln der Stiftung Unser Waischenfeld gewähren können“, teilte Bürgermeister Thiem mit. Zusammen mit seinem Stellvertreter Michael Trautner und des eigens angereisten Kreisvorsitzenden des Bayerischen Soldatenbundes Bayreuth-Land und Ebermannstadt, Klaus-Dieter Nitzsche, ehrte Graf zahlreiche langjährige Mitglieder mit der Treuenadel. Hier erhielten Werner Teufel und Fritz Wolf ein Ehrenkreuz. Ferner wurden Willibald Sponsel für 50 Jahre, Thomas Hartmann für 25 Jahre, Georg Sebald und Werner Teufel für zehn Jahre, Martin Distler Karlheinz Gick, Reinhard Graf, Eduard Haas, Wolfgang Haas, Hans Hartmann, Arthur Sebald, Dietmar Spessert, Edgar Zahn und Manfred Zahn für 40 Jahre geehrt. Hans Hartmann ist zudem 25 Jahre Kassier. Eine hohe Auszeichnung – das Große Verdienstkreuz am Bande des Bayerischen Soldatenbundes 1874 - bekam Vorsitzender Günther Graf für sein Wirken und Engagement.

Festkommers am Dorfplatz

Beim Festkommers am Dorfplatz stellte die Feuerwehr Löhlitz die Räume zur Verfügung. Kuchen, Küchla und Deftiges lockten die zahlreichen Gäste auch aus dem Umland. Die Feuerwehr Löhlitz und der Schützenverein Tell Löhlitz überreichten dem Soldatenkameradschaftsvorsitzenden eine Spende. Günther Graf zeigte sich dankbar: „Wegen Corona verschoben wir unseren 111. Geburtstag und nun konnten wir zusammen mit der Segnung unseres neuen Kriegerdenkmales beides miteinander feiern.“

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