Nachruf Trauer um Gerhard Böhm

Werner Reißaus;
Gerhard Böhm mit seinen Kunstwerken. Archivfoto. Foto: Werner Reißaus

Im Alter von 93 Jahren ist der Künstler Professor Gerhard Böhm gestorben.

 
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Viele Jahre prägte und gestaltete Professor Gerhard Böhm seine Heimatgemeinde Himmelkron in unvergleichlich kreativer Art und Weise. So schuf er zur 700-Jahr-Feier der Gemeinde im Jahr 1979 ein neues Logo für das Jubiläum und den Ort. Mit dem großartigen siebenteiligen Bilderfries zur Geschichte der Gemeinde ist ein weiterer Meilenstein seines künstlerischen Wirkens im früheren Sitzungssaal des Rathauses zu sehen.

Seine besondere Liebe und Verbindung galt vor allem der Autobahnkirche St. Christophorus. Hier war er von Anfang an an der künstlerischen Ausgestaltung beteiligt. Ein absolutes Highlight seines künstlerischen Schaffens gelang ihm mit dem Altarbild der Autobahnkirche. Zahlreiche staatliche, städtische und private Sammlungen besitzen Werke des Künstlers. Im Jahr 2004 und in den Folgejahren entstand die Aktion „Kunst in der „Baille-Maille-Lindenallee“. Auch hier hat sich Professor Gerhard Böhm nicht nur mit einem imposanten Kunstobjekt eingebracht, sondern hat mit viel Sachverstand die Ausstellung zu einem großen Erfolg für die ganze Gemeinde werden lassen.

Gerhard Böhm wurde 1930 im württembergischen Crailsheim geboren. Nach dem Abitur im Jahr 1950 in Schwäbisch Hall studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Dort belegte er Kurse bei Karl Rössing und Gerhard Gollwitzer und war Gaststudent bei Willy Baumeister. 1956 legte er das Staatsexamen als Kunsterzieher ab und war freiberuflich tätig.

Ab 1957 unterrichtete er in Lichtenfels und Münchberg und nahm 1971 eine Professur für Industriedesign an der Fachhochschule Coburg am Standort Münchberg an. Dort bildete er Studenten aus und lehrte bis 1993. Malerei, freie Grafik, Zeichnung, Objektkunst und Kunst am Bau waren seine Schwerpunkte. Er arbeitete bevorzugt in Zyklen und entwickelte Werkreihen in einer ganz eigenen Ikonographie.

Seine Arbeiten sind nicht nur in der Gemeinde Himmelkron zu finden. Werke befinden sich außerdem unter anderem in der Bayerischen Staatsgemäldesammlung München, im ehemaligen Bundeskanzleramt in Bonn, an der Universität Stuttgart, im Stadtgeschichtlichen Museum in Nürnberg und im Jean-Paul-Museum in Bayreuth. Der Künstler war Mitglied in den Kunstvereinen Bayreuth, Kulmbach und Bamberg.

Nun ist Gerhard Böhm Anfang November im Alter von 93 Jahren gestorben. Am vergangenen Montag fand der Trauergottesdienst in der Autobahnkirche Himmelkron statt, den Pfarrer Michael Krug hielt.

Himmelkrons Bürgermeister Gerhard Schneider machte in seinem Nachruf in der Autobahnkirche deutlich, dass Treue, Ehrlichkeit, Sachlichkeit und stete Hilfsbereitschaft Professor Böhm als Menschen ganz besonders ausgezeichnet haben: „Damit ist er ein bleibendes Vorbild für unsere jüngere Generation. So haben wir Professor Gerhard Böhm kennen und schätzen gelernt. Und so werden wir ihn in bester Erinnerung behalten.“ Schneider schloss in seine Worte auch die Anteilnahme des Landkreises Kulmbach mit ein, der durch Dieter Schaar vertreten war.

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