Nach ZDF-Kritik ARD verteidigt geplante «Tagesthemen»-Verlängerung

red
Die erste Sendung der «Tagesthemen» am 2. Januar 1978 mit dem ersten Moderator Klaus Stephan (links) und Nachrichtensprecher Karl-Heinz Köpcke. Foto: -/NDR/dpa Quelle: Unbekannt

MÜNCHEN/MAINZ. Nach Kritik des ZDF an der geplanten Verlängerung der «Tagesthemen» am Freitagabend hat der Programmdirektor des Ersten, Volker Herres, um Verständnis für die Haltung der ARD geworben.

 
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In dem Antwortschreiben an ZDF-Intendant Thomas Bellut habe er zudem versichert, «dass die ARD die Koordinationsverpflichtung auch künftig beachten und ein Einvernehmen mit dem ZDF suchen werde», teilte das Erste am Montag in München auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Mitte Februar hatte die ARD den Beschluss ihrer Intendanten bekanntgemacht, die «Tagesthemen» im Ersten freitags auf 30 Minuten verlängern zu wollen - bislang ist die Nachrichten-Sendung halb so lang. ZDF-Intendant Bellut hatte daraufhin in einem Brief an Herres kritisiert, dass sich die Sendungen «heute-journal» und «Tagesthemen» in dem Fall 15 Minuten überlappen würden. Er verwies auf Regelungen in den Staatsverträgen der öffentlich-rechtlichen Sender, wonach bei Änderungen im Programmschema - vor allem bei den Nachrichten - auf ein Einvernehmen hingearbeitet werden soll.

Bellut sagte der Nachrichtenagentur dpa zum Antwortschreiben von Herres: «Wir nehmen das mit Bedauern zur Kenntnis, verzichten aber auf Gegenreaktionen.» Er ergänzte: «Ich finde es nach wie vor nicht in Ordnung, dass sich die ARD vor der Entscheidung nicht um eine Abstimmung mit dem ZDF bemüht hat, wie es der Rundfunkstaatsvertrag fordert. Unser Fernsehrat wird sich im März mit der Frage beschäftigen. Eine Krise mit der ARD wird daraus aber nicht.» Bellut betonte, die Absprachen über Nachrichten sollte man nicht aufgeben.

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