Nach Verlusten musste der Marktgemeinderat handeln – Kubikmeter kostet künftig 2,68 Euro Wonsees: Abwasser ab 2017 teurer

Von Sonny Adam
Der Marktrat von Wonsees hat den Preis fürs Abwasser erhöht. Foto: Archiv Foto: red

Für die Marktgemeinderäte war das keine leichte Entscheidung. In den vergangenen Jahren entstand beim Abwasser ein sattes Minus. Deshalb war jetzt eine Preiserhöhung für das Abwasser unumgänglich. Der Kalkulationszeitraum für die Wonseeser Abwassergebühren ist Ende Oktober abgelaufen. Deshalb zogen die Marktgemeinderäte jetzt ein Fazit. Doch für die letzten vier Jahre lief der Betrieb nicht kostendeckend, sondern in der Kalkulation tat sich ein Loch in Höhe von fast 8500 Euro auf.

 
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„Leider hatten wir schon im vorhergehenden Kalkulationszeitraum – also von 2008 bis 2011 ein Minus von 36 000 Euro. Das mussten wir ebenfalls noch ausgleichen“, legte Werner Hofmann die Ergebnisse offen. Hochgerechnet auf das Abwasseraufkommen würde sich aus diesen Zahlen eine Unterdeckung von 24 Cent pro Kubikmeter Abwasser ergeben. Doch in den letzten Jahren hat sich die Rechtsprechung geändert – zum Vorteil der Bürger.

Denn neuerdings muss von dem Abwasseraufkommen, das von den Bürgern und Betrieben verursacht wird, das Abwasser, das von den Straßen in die Anlage fließt, abgezogen werden. Dafür zahlen die Kommunen und Sachaufwandsträger, die auch für den Unterhalt der Straßen zuständig sind. „Nach diesem Abzug reduziert sich der Fehlbetrag auf einen Cent Unterdeckung pro Kubikmeter Wasser. Wir – also der Markt Wonsees – zahlt über 40 000 Euro selbst“, erklärte Bürgermeister Andreas Pöhner. Trotzdem genügt es nicht, die Abwassergebühren nur um einen Cent anzuheben, betonte der Bürgermeister. Denn stetig steigende Personalkosten, höhere Stromkosten und Mehraufwand bei den Betriebs- und Unterhaltskosten werden für finanziellen Mehraufwand in den nächsten Jahren sorgen.

Steigerung um 48 Cent
pro Kubikmeter Abwasser

Einsparen lasse sich beispielsweise bei der Spülung der Druckleitungen nichts, argumentierte Pöhner. Deshalb werden noch in diesem Jahr die Abwassergebühren von derzeit 2,20 Euro auf 2,68 Euro – also um 48 Cent – pro Kubikmeter Abwasser erhöht. „Das sind die reinen Kostensteigerungen“, so Pöhner.

Hätte die Rechtsänderung nicht gegriffen, hätten die Abwassergebühren für den neuen Kalkulationszeitraum sogar auf über drei Euro angehoben werden müssen, betonte Bürgermeister Andreas Pöhner. Die Wonseeser Räte befürworteten – nach interner Diskussion in nicht-öffentlicher Sitzung – in der eigens anberaumten Sitzung einhellig die Kostensteigerungen und änderten auch formal die Beitrags- und Gebührensatzung zur Entwässerungssatzung. Veröffentlich wird die neue Satzung am 1. Dezember, damit ist sie dann ab 2. Dezember gültig. Der neue Kalkulationszeitrum geht wieder vier Jahre – also bis Ende 2020.

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