Hinrichtungen geplant: Pakistan schlägt nach Schulmassaker zurück

Nach dem Schulmassaker der Taliban in Peshawar bereitet Pakistan die Hinrichtung von verurteilten Terroristen vor. Armeechef Raheel Sharif habe Hinrichtungsbefehle für sechs Gefangene unterzeichnet, teilte das Militär am Donnerstagabend mit. Sharifs Unterschrift ist Voraussetzung für die Hinrichtung von Terroristen, die von Militärgerichten verurteilt wurden.

 
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Aus der Gefängnisverwaltung in Islamabad hieß es am Freitag, zu einer ersten Hinrichtung aus dem Kreis der sechs nicht namentlich genannten Terroristen könne es bereits an diesem Samstag kommen.

In Pakistan galt seit 2008 ein Moratorium für die Todesstrafe. Trotzdem wurde 2012 ein Soldat hingerichtet, der von einem Kriegsgericht wegen Mordes an einem Kameraden verurteilt worden war. Terroristen oder Zivilisten wurden seitdem aber nicht gehängt.

In den Fällen von 17 zum Tode verurteilten Terroristen sei noch kein Hinrichtungsbefehl unterzeichnet worden, hieß es. Es werde aber erwartet, dass sie in der kommenden Woche gehängt würden.

Nach Angaben des Innenministeriums sitzen rund 8000 zum Tode verurteilte Menschen in pakistanischen Gefängnissen, fast ein Drittel von ihnen wegen Terrorvorwürfen.

Bei dem Massaker an einer von der Armee betriebenen Schule waren am Dienstag mehr als 150 Menschen ums Leben gekommen, die meisten davon Kinder und Jugendliche. Premierminister Nawaz Sharif hatte daraufhin angekündigt, Terroristen wieder hinrichten zu lassen und militärisch verstärkt gegen die Extremisten vorzugehen.

dpa

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