Nach Crailsheim-Pleite Medi-Trainer Raoul Korner übernimmt die Verantwortung

 Quelle: Unbekannt

BASKETBALL. Der Tabellenkeller ist für Medi Bayreuth zwar noch weit entfernt, doch die Stimmung ist nach dem unerwarteten und unnötigen 90:97 bei Schlusslicht Merlins Crailsheim am vorläufigen Tiefpunkt angekommen. Andreas Seiferth verweigerte nach der sechsten Niederlage in Folge in der Bundesliga sogar das Interview mit Magentasport-Kommentator Sebastian Ulrich.

 
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Zuvor hatte der erneut zum Allstar berufene Nationalcenter mit seiner unzureichenden Verteidigungsarbeit gegen Joseph Lawson III einen nicht unerheblichen Anteil an der Bayreuther Blamage. Der US-Amerikaner war mit 27 Punkten (4/6 Dreier) Topscorer der Partie.

Auch Michael Cuffee durfte wieder des Öfteren völlig frei von der Dreierlinie abdrücken, traf diesmal (2/7) nur nicht so gut wie noch im Hinspiel (6/9). Ansonsten hätte die Begegnung vielleicht schon früher eine Wende genommen. So aber führte das Medi-Team fast die gesamte Spielzeit mit bis zu elf Zählern. Auch 4:15 Minuten vor dem Ende sah es beim 82:78 noch nach einem Arbeitssieg für Bayreuth aus, ehe der große Einbruch erfolgte. 33 Punkte der leidenschaftlich kämpfenden Crailsheimer im Schlussviertel waren einfach zu viel.

Neben Lawson und Ex-Nationalspieler Konrad Wysocki (4/5 Dreier) traten in der entscheidenden Phase auch die zuvor unauffälligen DeWayne Russell mit zwei Dreiern und Sherman Gay unter dem Korb plötzlich in Erscheinung. „Die Jungs haben über die vollen 40 Minuten gekämpft. In der zweiten Hälfte hatten wir immer einen neuen Mann, der Verantwortung übernommen hat”, lobte Merlins-Coach Tuomas Iisalo sein Team. Auf Bayreuther Seite tauchte hingegen nicht nur der mit 19 Punkten in der ersten Halbzeit zusammen mit Seiferth und De’Mon Brooks für die 52:42-Führung hauptverantwortliche Kassius Robertson (nach der Pause nur ein Zähler) völlig ab.

"Funktionieren hinten und vorne nicht"

„Wir funktionieren in letzter Zeit hinten und vorne nicht. Ich habe den Eindruck, dass mehr um Rollen gekämpft wird als gegen den Gegner. Das ist der Grund, warum wir keinen Fuß auf den Boden bekommen“, deutete Trainer Raoul Korner an, dass es derzeit in der Mannschaft nicht ganz zu stimmen scheint. In der nun anstehenden und womöglich genau zum richtigen Zeitpunkt kommenden Länderspielpause – die nächste Partie ist das Heimspiel am 1. März gegen das nach elf Niederlagen in Folge zuletzt zweimal siegreiche Team aus Jena, das in Ulm 19 Dreier verwandelte – habe man Zeit, „um uns Gedanken zu machen, wie es jetzt weitergeht“.

Es sei momentan die schwerste Phase für Bayreuth, seit er vor knapp drei Jahren Michael Koch abgelöst hatte. Die damalige Saison 2015/16 hatten die Bayreuther auf Platz zwölf abgeschlossen, momentan sind sie Elfter. „Gerade wenn man wie heute die gesamte Partie immer mit acht oder zehn Punkten vorne ist, darf das nicht passieren. Wenn, wie derzeit, die kollektive Qualität fehlt, dann muss der Trainer die Verantwortung übernehmen, und das tue ich auch.“

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