Nach 6:2 gegen Rumänien ist erst Team-Medaille seit sechs Jahren sicher Kegel-WM: Deutsche Herren im Halbfinale

Nervenstark zeigte sich Thomas Schneider. Als der deutsche Vorsprung auf 3:2 geschmolzen war, glänzte der Zerbster mit einer beständig starken Leistung und stellte den Sieger sicher. Foto: Peter Kolb Foto: red

Sechs Jahre nach dem letzten Medaillengewinn bei einer Team-Weltmeisterschaft haben die deutschen Herren einen Podestplatz sicher. Mit einem 6:2-Erfolg gegen Rumänien zogen sie ins Halbfinale ein. Vor allem ein bisheriger Ergänzungsspieler präsentierte sich am Freitagmorgen – die Partie in der Speichersdorfer Sportarena begann um 8 Uhr – besonders ausgeschlafen.

 
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Der Schwabsberger Timo Hehl war der Beste einer stark auftrumpfenden deutschen Mannschaft und führte sein Team zum Sieg. Hehl feierte als Einwechselspieler im letzten Vorrundenspiel erst sein WM-Debüt bei den Erwachsenen, im Viertelfinale steigerte er dann seine persönliche Bestleistung um 23 Kegel.

Im Mittelpaar warf der 23-Jährige 686 Kegel, sein schlechtester Satz war eine 164, sein bester eine 184. Mit dieser Leistung besiegte er Ion Cercel (625) klar mit 4:0 und nahm den Rumänen dabei 61 Kegel ab.

Auch der zweite deutsche Spieler des Mittelpaars zeigte eine starke Vorstellung. Fabian Seitz (Schwabsberg) kam auf 646 Kegel und behielt so mit 3:1 gegen das Duo Dumitru Virgil Dorin/Dan-Ioan Mihaila (627) die Oberhand.

Ausgeglichene Auftaktpartien

In den Auftaktpartien war die Partie ausgeglichen. Mathias Weber (Zerbst) und Nicolae Lupu lieferten sich ein enges Match. Der Deutsche zeigte Nervenstärke und glich die Partie im letzten Satz mit einer 171 zum 2:2 aus. Da die bessere Gesamtkegelzahl von 650: 625 für den Zerbster sprach, ging Deutschland in Führung.

Doch Torsten Reiser (Zerbst/622 Kegel) fand kein Mittel gegen Horatiu Bogdan Dudas (648). Alle vier Sätze gingen an den Rumänen.

So ging es beim Stand von 3:1 für Deutschland in die Schlusspaarungen – und die waren an Spannung kaum zu überbieten. Lokalmatador Timo Hoffmann gewann den ersten Satz, musste sich im zweiten Durchgang aber trotz einer starken 176 Petrut Ovidiu Mihalcioiu (178) beugen. Das gab dem Rumänen Auftrieb. Er besiegte den Neudrossenfelder mit 3:1 und sicherte seinem Team auch noch den Gewinn von 30 Kegel (653:623).

Schneider bringt Sieg nach Hause

Der Vorsprung der Deutschen war auf 3:2 geschmolzen – doch auf Thomas Schneider (677) war Verlass. Der Zerbster zeigte große Konstanz, kegelte in keinem Satz weniger als 162. Paul Ciprian Rohotinl (639) wehrte sich nach Kräften, musste Schneider aber 3:1 ziehen lassen. Auch das Gesamtkegelergebnis von 3904:3817 sprach für Deutschland, die letzten beiden Teampunkte waren gesichert, der Halbfinaleinzug perfekt.

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