Mysteriöse Tasche im Gebüsch

Magdalena Wolf und Anjelica Schmid zeigten sich überrascht, als sie von Werner Stopfer eine kleine Belohnung und ein persönliches Dankschreiben vom Polizeipräsidenten Mahlmeister bekamen. Für sie war ihr Verhalten "intuitiv und selbstverständlich". Foto: Polizei Foto: red

Ein bisschen wie im Krimi: Zwei junge Frauen beobachten, wie drei Personen eine Tasche im Gebüsch verstecken und wegfahren. Sie warten ab, bis die Typen weg waren, schauen dann in die Tasche - und rufen die Polizei.

 
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Es war Anfang April, als die beiden jungen Frauen in der Nähe des Jugendheims drei Personen beobachten, die in einer Hecke eine kleine Tasche versteckten. Nachdem die Männer mit ihrem Auto wegfuhren, warteten sie noch kurz und überprüften anschließend die Tasche. Gleich beim Öffnen der Tasche vernahmen die beiden einen auffälligen Geruch. Sie hegten dabei den Verdacht, dass es sich um Marihuana oder ähnliches handeln könnte.

Polizei observiert das Gebüsch

Ohne lange zu zögern, verständigten sie die Polizei in Eschenbach. Im weiteren Verlauf observierten mehrere Zivilkräfte mit Unterstützung aus Weiden den Fundort. Nach knapp einer Stunde gingen zwei junge Männer zielgerichtet auf die versteckte Tasche zu und nahmen diese an sich.

Zwei Dutzend Marihuana-Portionen

Die Zivilkräfte griffen zu und nahmen die zwei Heranwachsenden im Alter von 18 und 21 Jahren fest. Tatsächlich befanden sich in der Tasche etwa zwei Dutzend Päckchen Marihuana. Durch die Festnahme der beiden Männer haben sich für die Polizei zwischenzeitlich weitere Ermittlungsansätze im Zusammenhang mit Drogendelikten ergeben.

Dank vom Polizeipräsidenten

Der Präsident des Polizeipräsidiums Oberpfalz Gerold Mahlmeister hat sich mit einem persönlichen Schreiben für das vorbildliche Verhalten bei den beiden Frauen bedankt. Der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Eschenbach, Werner Stopfer, lobte den kriminalistischen Spürsinn und wünschte sich, dass deren couragiertes Auftreten weitere Nachahmer finden möge.

Fahrerflucht gemeldet - Täter geschnappt

Auch eine Fahrerflucht hat die Polizei dank eines Hinweises aufgeklärt. Ein Mann aus Grafenwöhr und seine sechsjährige Tochter waren die entscheidenden Zeugen. Die Kleine hatte vor dem Anwesen gespielt, als sie einen lauten Knall hörte. Sie rief daraufhin ihren Vater, der gerade noch sah, wie ein Kleintransporter von einem beschädigten Stromverteilerkasten wegfuhr. Offensichtlich war der Wagen beim Rangieren gegen den Verteiler geprallt und hatte ihn beschädigt. Der Vater notierte das Kennzeichen und verständigte die Polizei.

Grenzübergreifende Fahndung mit Erfolg

Noch vor dem Eintreffen der Streife machte sich der Verursacher aus dem Staub. Über das Gemeinsame Zentrum für grenzüberschreitende polizeiliche Zusammenarbeit in Schwandorf ermittelte die Polizei den 32-jährigen Täter. Er muss nun für den Schaden von etwa 1500 Euro aufkommen. Zudem erwartet ihn ein Strafverfahren wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort.

Auch in diesem Fall bedankte sich Polizeipräsident Gerold Mahlmeister mit einem Dankschreiben und einer kleinen Belohnung bei dem Zeugen.

(red)

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