„Muss erst jemand sterben?“ Weidenloher fordern Tempolimit

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Auf der Staatsstraße 2163 kommt es immer wieder zu Unfällen. So auch am vergangenen Freitag. Foto: Ralf Münch Quelle: Unbekannt

POTTENSTEIN. Nach dem schweren Unfall am Kletterwald in Weidenloh am vergangenen Wochenende gibt es erneute Forderungen nach einer neuen Verkehrsreglung auf der Staatsstraße 2163. Es ist nun der dritte Unfall in kurzer Zeit auf der viel befahrenen Straße.

 
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Fünf schwer verletzte Personen – der Unfall zwischen Pottenstein und der Abzweigung zum Kletterwald reiht sich in eine Serie an lebensgefährlichen Situationen. „Muss erst jemand sterben, damit hier etwas passiert?“, mahnt der Vorsitzende der Weidenloher Dorfgemeinschaft, Alex Berner.

Der Ortsteil liegt direkt an der Staatsstraße, und die Bewohner leiden seit langem unter der Gefahrensituation und Lärmbelästigung. Denn genau auf Höhe des Ortsteils Weidenloh endet die Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 Stundenkilometern und die Auto- sowie Motorradfahrer beschleunigen stark, um die aktuell vorgegeben 100 Stundenkilometer zu erreichen. „Es gab bereits eine Verkehrsschau, aber das war, bevor die Rodelbahn nach oben verlegt wurde“, erklärt Berner, „und das Verkehrsaufkommen nimmt noch weiter zu.“

Stadt bemüht sich seit Jahren

Auch die Stadt Pottenstein bemüht sich seit Jahren um eine Änderung der Verkehrsregelung. So hatte der Bürgermeister Stefan Frühbeißer bereits mehrere Termine und Gespräche mit den verantwortlichen Stellen. „Wir haben schon mehrfach vorgeschlagen, das Tempo auf 60 zu reduzieren“, sagt Frühbeißer zur aktuellen Situation der Staatsstraße 2163, „bisher wurden alle Vorschläge abgelehnt. Wir sehen nach wie vor den Bedarf. Das haben wir deutlich gemacht.“ Natürliche wisse er nicht, ob sich mit einer neuen Regelung Unfälle ganz ausschließen lassen oder, ob man die bisherigen mit einem Tempolimit hätte vermeiden können. Trotzdem sieht der Bürgermeister hier ein erhöhtes Gefahrenpotenzial.

Bereich nicht auffällig

Das Straßenbauamt sieht aktuell keinen Bedarf etwas zu ändern. So erklärt Kurt Schnabel vom staatlichen Bauamt Bayreuth, dass es bereits vor einigen Jahren eine Verkehrsschau mit der Polizei und der Stadt Pottenstein im Bereich des Kletterwaldes gab. Dort ging es vor allem um die Ein- und Ausfahrt in die Staatsstraße. Schnabel weiter: „Routinemäßig werden Unfallhäufungen besichtigt, die nach statistischen Auswertungen gekennzeichnet werden. Dieser Bereich war bisher nicht auffällig.“

Sprich: Es gibt zu wenig Unfälle, als dass gehandelt werden müsste. Solche Aussagen treffen auf Unverständnis bei Berner: „Es kann hier nur auf die Einsicht und Vernunft der zuständigen Behörden gehofft werden. Jetzt besteht noch die Chance zu handeln, bevor jemand sein Leben verliert. Wer will dafür dann die Verantwortung übernehmen?“

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