Musik über Grenzen hinweg

Adjiri Odametey gibt nächste Woche in Pegnitz ein Konzert. Foto: red Foto: red

Adjiri Odametey wuchs in Accra, in der Hauptstadt Ghanas auf. In einer Gegend, die bekannt dafür ist, dass hier die unterschiedlichsten Volksstämme Ghanas zusammenleben. Sein erstes Melodieinstrument war die Bambusflöte. Nächste Woche gibt er ein Konzert in die Pegnitzer Wiesweiherhalle. Wir sprachen im Vorfeld mit ihm.

 
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Welche Musik erwartet die Pegnitzer bei Ihrem Auftritt in der Wiesweiherhalle?

Adjiri Odametey: Das Publikum darf sich auf ganz unterschiedliche Musik freuen. Ruhige, melodiöse Lieder – aber dann auch Stücke mit viel Rhythmik, die mitreißen. Auch wenn die Instrumente ungewohnt sind, wird der Besucher schnell merken, dass die Musik ihn direkt berührt und für ihn nicht fremd wirkt, sondern vertraut.

Was versteht man unter afrikanischer Weltmusik? Wo liegen die Besonderheiten, Schwerpunkte?

Odametey: Crossover zwischen traditioneller afrikanischer Musik und sogenannter westlicher Musik: also der Einfluss unterschiedlicher Kulturen wie französischer Chansons, Songwriting, auch Pop. Die Besonderheit ist, dass die Musik nie ihre traditionellen Wurzeln verliert.

Um welche Themen geht es?

Odametey: Über alles Menschliche wie Beziehung, Hoffnungen, Sehnsüchte, aber auch Politisches wie Ungerechtigkeiten auf der Welt und auch Metaphorisches wie die Frage nach dem Göttlichen.

Die Mentalitäten von Oberfranken und Afrikaner gehen weit auseinander. Wie erreichen Sie mit Ihrer Musik die Pegnitzer?

Odametey: Das ist meine Überraschung im Konzert! Die Pegnitzer dürfen gespannt sein …

Sie beherrschen Daumenklaviere Mbira und Kalimba, Kora, Balafon heißt es. Alles abenteuerliche Namen. Was ist das Besondere an diesen Instrumenten, wie unterstreicht es Ihre Musik?

Odametey: Diese Instrumente kommen alle aus ganz unterschiedlichen Ländern Afrikas. Zum Teil sind es sehr alte Instrumente, die eine ganz lange Tradition besitzen in der Kultur der afrikanischen Länder und die die Musikgeschichte Afrikas stark geprägt haben. Das reicht bis in die heutige Musik Afrikas. Durch meine Erfahrung in verschiedenen Kulturen habe ich unterschiedlichste Melodien kennengelernt. Ich möchte das alles zusammenbringen: Darum nutze ich diese ganze Fülle an Instrumenten.

Was wollen Sie mit Ihrer Musik den Zuhörern vermitteln?

Odametey: Musik hat nichts zu tun mit Sprache und mit Grenzen. Man hört die Musik und freut sich erst einmal. Erst dann fragt man vielleicht, welche Sprache ist das und welcher Inhalt? Musik überbrückt alle Barrieren. Wir waren auch in Ghana und Asien viel mit der Musik unterwegs und ehrlich gesagt, merke ich keinen Unterschied in der Reaktion des Publikums in Europa und auf anderen Kontinenten.

Warum sind Sie Musiker geworden?

Odametey: Ich war so jung, als ich schon so viele Preise gewonnen habe. Ich wurde auch vom Publikum motiviert, als ich bereits als Schüler auf Tourneen eingeladen wurde. Nach meinem Studium habe ich gemerkt, dass Musik, Komponieren und Spielen wirklich meine Stärken sind und dass das mein Beruf ist.

Die Wiesweiherhalle ist eine Sporthalle, ihre Stimme wird als warm und erdig beschrieben. Wie passt das zusammen, wie kann es zusammengeführt werden? Wie gehen Sie damit um, wenn das Ambiente so ganz anders als Ihre Musik ist?

Odametey: Wir denken gar nicht an den Raum, wir spielen Open Air, in Hallen und überall. Wir merken, dass es dem Publikum genauso geht – es vergisst das Drumherum und lässt sich einfach von der Musik entführen.

⋌Die Fragen stellte Frauke Engelbrecht

Info: Afrikanische Weltmusik mit Adjiri Odametey, Mittwoch, 15. Februar, 19.30 Uhr, Wiesweiherhalle, Karten beim  Kulturamt Stadt Pegnitz, Telefon 0 92 41/7 23 37, kulturamt@stadt-pegnitz.de.

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