Musica Bayreuth wieder im Opernhaus

Sie wurde mehrfach mit dem Echo-Klassik ausgezeichnet und musiziert am 5. Mai im Markgräflichen Opernhaus: Dorothee Oberlinger. Foto: Henning Ross Foto: red

Die Musica Bayreuth hält wieder Einzug ins Opernhaus. In den Jahren der Renovierung des Hauses hat die Konzertreihe freilich ihr Profil verändert.

 
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Bekanntlich rückt die Wiedereröffnung des Markgräflichen Opernhauses näher. Und während die Konzertveranstalter ihre Pläne präsentieren, sickern auch mehr und mehr Details über das Innere von Wilhelmines Musentempel durch. Etwa, dass es in den Rängen künftig Hochstühle geben wird, die über eine kleine Lehne verfügen. Clemens Lukas hält das für eine gute Idee. Man könne von diesen Plätzen gut über die erste Sitzreihe schauen. Und: „Sie sind sehr bequem.“

Für den Künstlerischen Leiter der Musica Bayreuth ist die Frage nach der Bestuhlung des Hauses von großer Bedeutung. Sein Saalplan zeigt auch dies: Je nach Bedarf können die ersten beiden Sitzreihen im Parkett ein- oder ausgebaut werden. In Zahlen heißt das: Bei voller Bestuhlung stehen insgesamt 512 Plätze zur Verfügung, ohne die beiden Parkettreihen sind es 471. Vor der Renovierung bot das Haus Platz für 503 Besucher.

Auch wenn das Gesamtprogramm der Musica Bayreuth 2018 noch nicht komplett vorliegt, so stehen bereits einige herausragende Produktionen fest. Etwa die Barockoper „Siroe, König von Persien“ von Johann Adolf Hasse oder Claudio Monteverdis weitaus häufiger gespielte Oper „L’Orfeo“. Der Vorverkauf hat begonnen.

Eisernen Vorhang noch schwarz

Lukas ist einer der ersten, der in dem prachtvollen Haus, das zum einen Teil Museum, zum anderen Teil Konzert- und Theatersaal sein soll, Erfahrungen als Veranstalter sammeln wird. „Ich bin froh über den Glanz des Hauses. Das ist ein Geschenk“, sagt Lukas. Dennoch bleiben – insbesondere im ersten Jahr nach der Wiedereröffnung – Unwägbarkeiten. Das betrifft die Akustik, etwa wenn bei großen Besetzungen im hinteren Bereich der Bühne musiziert wird, oder den Eisernen Vorhang, der bei kammermusikalischen Besetzungen geschlossen bleiben wird und derzeit noch keinen repräsentativen Anblick bietet. „Im Moment ist er noch schwarz“, sagt Lukas. Was sich aber bis zur Wiedereröffnung noch ändern soll.

Königin der Blockflöte

Für den Künstlerischen Leiter der Musica Bayreuth jedenfalls wird das Jahr 2018 ein besonderes werden. Denn mit dem Markgräflichen Opernhaus wird die Konzertreihe wieder an ihre langjährige Hauptspielstätte zurückkehren. In Ermangelung des Prachtbaus in den Jahren der Renovierung hat die Musica zwangsläufig ihr Profil verändert. Durch die Hinzunahme von Crossover-Programmen sollte eine neue Zielgruppe angesprochen werden. Ab 2018 will Lukas zweigleisig fahren: Mit Konzerten für ein Publikum, das Lust auf Neues hat, und mit einem hochkarätigen Programm für Barockfans.

In die zweite Kategorie fällt auch das Konzert von Dorothee Oberlinger, der „Königin der Blockflöte“ mit dem Ensemble 1700, das sich auf den Spuren der Musik in Sanssouci bewegen wird. Was hoffentlich vor dem dann in angemessener Weise bemalten Vorhang über die (Vor-)Bühne gehen wird. roko

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