Wichtig sei, dass „am liebsten direkt neben dem Veranstaltungsort“ ein Hotel sei. Denn wenn der Tagungsbesucher sich zurückziehen will oder etwas auf dem Zimmer vergessen hat, zähle jeder Schritt. Von einer Mehrfachnutzung rät er ab: „Kulturelle Veranstaltungen und Kongressveranstaltungen stehen sich im Wege“, ist seine Erfahrung.
Ein Beispiel aus der Praxis: Für eine Tagung wird am Montag aufgebaut, Dienstag und Mittwoch soll sie stattfinden. Aber am Dienstagabend ist ein kleines Konzert gebucht. „Da haben wir für eine Veranstaltung mit einem Umsatz von 2000 Euro auf einen sechsstelligen Umsatz verzichten müssen.“ Das Problem: „Wenn man nur Kultur macht, wird sich das Betriebsdefizit erhöhen.“
Ein bisschen Tagungsräume? Lieber ein richtiges Kongresszentrum, sagt die Uni
Das sagt die Uni: Kanzler Markus Zanner bleibt bei dem, was die Uni zu dem Thema seit Jahren sagt: „Wir brauchen keine Stadthalle mit ein bisschen Tagungsräumen, sondern ein richtiges Kongresszentrum.“ Und: „Wir wünschen uns eine für den Kulturbetrieb optimal sanierte Stadthalle.“ Dass schon eine halbe Million Euro für die Planung ausgegeben sei, sei bitter. Aber sehenden Auges die Chance vergeben, sei falsch. „Ich finde es schade, dass wir die Diskussion Stadthalle gegen Kongresszentrum führen“, sagt Zanner.
Das Problem sei: „Kleinere Veranstaltungen können wir auch jetzt schon machen.“ Aber für Veranstaltungen mit mehr als 500 Teilnehmern gebe es keinen Raum mit Seminarräumen und Hotel in der Nähe. So musste die Uni 2014 für den Polymerkongress mit 700 Experten aus Industrie und Wissenschaft nach Nürnberg ausweichen, dabei war ein Bayreuther Professor federführend.
HINTERGRUND: Diese Tagungsmöglichkeiten sieht der Siegerentwurf des Wettbewerbs in der Stadthalle vor:
Eröffnungsveranstaltungen sollen im Großen Haus beziehungsweise bis etwa 300 Teilnehmer im Balkonsaal stattfinden. Danach verteilen sich die Teilnehmer auf die acht Tagungsräume, die im entkernten Kleinen Haus entstehen sollen. Außerdem sollen insgesamt etwa 1200 Quadratmeter im neuen Wintergarten als Foyer- und Ausstellungsfläche dienen. Für wie viele Teilnehmer die Tagungen sein könnten, lässt sich nicht genau sagen. Der Entwurf sieht – je nach Anordnung der Stühle -– für das Plenum im Großen Haus 600 beziehungsweise 340 Plätze vor. Dazu kommen 365 beziehungsweise 280 im Balkonsaal. Die acht Räume für die Arbeitsgruppen bieten weniger Platz: Sie sind jeweils auf maximal 30 Personen ausgelegt, schätzt Stefan Bouillon vom Hochbauamt.
Warum die Grünen an der Multifunktionshalle festhalten wollen, lesen Sie hier.