Mtex: Heiße Sache

 Foto: red

Es übersteht 650 Grad und ist dabei voll flexibel – bei Frenzelit in Himmelkron läuft der innovative Verbundwerkstoff Mtex vom Band.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

15 Jahre hat es gedauert von der zündenden Idee bis zur Serienreife – weil von der rein technischen Umsetzung bis heute zusammen mit dem Fraunhofer-Institut in Sulzbach-Rosenberg (früher ATZ) sehr viel Detailarbeit zu leisten war. Doch jetzt kann geliefert werden. Die Schwer- und Stahlindustrie, die Luft- und Raumfahrt, den Markt für Schutzbekleidung, vor allem aber die Automobil- und Nutzfahrzeughersteller nennt Geschäftsführer Thomas Dötsch als Kunden: „VW, Porsche, MAN oder auch Siemens – in deren Produkten ist Mtex drin, das sind im Moment unsere Hauptkunden.“

Mehr als 200.000 Quadratmeter beträgt die Jahreskapazität der neuen Anlage. Der Umsatz mit dem neuen Material, dessen zweiter Vorteil seine Flexibilität ist, soll in diesem Jahr bereits siebenstellig sein und in den kommenden Jahren noch deutlich wachsen.

Weniger ist mehr

Den Clou des neuen Werkstoffs beschreibt der Geschäftsführer so: „Wir haben nichts dazugetan, um die Eigenschaften zu erreichen, wir haben etwas weggelassen.“ Den Kleber nämlich. Schließlich ist die Kombination aus Metall und technischen Textilien nichts Neues. Doch bei rund 200 Grad war bislang Schluss – eben, weil sich dann der Kleber und damit die Verbindung auflöste. Bei Mtex passiert das nicht, weil es sich nicht um eine chemische, sondern eine mechanische Verbindung handelt. Vereinfacht ausgedrückt, legt sich das Metall um die Fasern und verzahnt sich zugleich untereinander, erklärt Ingenieur Wolfgang Wirth. Die Idee hatte einst sein Kollege Peter Übelmesser.

„Wir schreiben mit Mtex jetzt bereits eine schwarze Null und sind unmittelbar vor der Gewinnschwelle“, verrät Frenzelit-Gesellschafter Wolfgang Wagner. Er geht davon aus, dass das neue, natürlich patentgeschützte Produkt, die Basis für das ganze Unternehmen noch stabiler macht.

Autor

Bilder