Als Indiz für diese These hatte Putin gesagt, dass die vier mutmaßlichen Schützen in Richtung eines angeblichen Schlupfloches durch die ukrainische Grenze geflüchtet seien. Sie waren am Samstag im Grenzgebiet Brjansk festgenommen worden. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko sagte dazu, möglicherweise hätten die Männer in sein Land flüchten wollen. In Belarus, das ebenfalls an das Gebiet Brjansk grenzt, seien aber Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden. "Sie konnten deshalb nicht nach Belarus gelangen. Das haben sie gesehen. Deshalb sind sie umgekehrt und in Richtung ukrainisch-russische Grenze gefahren", sagte Lukaschenko der staatlichen Agentur Belta zufolge.
Zwei Attentäter waren in der Türkei
Zwei der mutmaßlichen Attentäter sind nach Angaben aus türkischen Sicherheitskreisen vor dem Anschlag in der Türkei gewesen. Sie seien zu unterschiedlichen Zeiten eingereist und hätten in Hotels in Istanbul gewohnt, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur. Am 2. März seien sie mit demselben Flug von Istanbul nach Moskau gereist. In der Türkei hätten sie sich frei bewegen können, weil kein Haftbefehl vorgelegen habe. Die beiden hätten sich nur kurz im Land aufgehalten. Man gehe daher nicht davon aus, dass sie sich in der Türkei radikalisiert haben.
Wegen des Terroranschlags ist in Russland die Diskussion über eine Wiederanwendung der Todesstrafe aufgeflammt. Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin hält dies für schnell machbar. "In unserer Verfassung und im Strafrecht hat niemand die Todesstrafe abgeschafft", sagte er in der Staatsduma. Das Verfassungsgericht könne die Anwendung beschließen. Es seien keine Referenden oder anderen Entscheidungen nötig. Bisher gilt ein Moratorium auf die Anwendung der Todesstrafe in Russland. Das letzte Todesurteil durch Erschießen wurde in Russland 1996 unter Präsidenten Boris Jelzin vollstreckt.