Mordprozess wegen Kindstötung vor 42 Jahren

Symbolfoto: dpa Foto: red

Fast 42 Jahre nach dem Tod ihres kleinen Sohnes muss sich eine Frau von Mittwoch an wegen Mordes vor dem Landgericht Neuruppin verantworten. Die heute 74 Jahre alte Angeklagte soll 1974 in Schwedt (Oder) in der damaligen DDR ihren achtjährigen Sohn getötet haben. Die Frau lebt mittlerweile in Niedersachsen.

 
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Die Anklage wirft der 74-Jährigen vor, ihr schlafendes Kind damals nachts in die Küche getragen und dann in der Nähe des Gasherds abgelegt zu haben. Der Junge soll Kohlenmonoxid eingeatmet haben, bevor die Frau den bewusstlosen Jungen zum Sterben in sein Bett gelegt haben soll.

Die Tat wäre gemäß DDR-Recht eigentlich nach 25 Jahren, also im Jahr 1999, verjährt. Mit der Wiedervereinigung war allerdings in einem besonderen Paragrafen festgelegt worden, dass Morde aus der DDR-Zeit nicht mehr verjähren können. Dass es zu dem Verfahren gekommen ist, geht auf eine anonyme Strafanzeige aus dem Jahr 2009 zurück. Bislang wurden vier Verhandlungstage angesetzt.

dpa

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