Dies würde bedeuten, dass sich die Tochter zwei Tage lang in dem Haus befand, während ihre beiden Brüder im Nebenzimmer tot in ihren Betten lagen. Die Carabinieri klären nun ab, ob sie von ihrem Vater gefangen gehalten oder unter Drogen gesetzt worden ist, damit sie nicht flüchtet.
Religiöse Posts auf den Social Media
Die Staatsanwaltschaft von Palermo geht davon aus, dass der Familienvater seine Taten in einer Art religiösem Wahn verübt hat. Neben seinen Kontakten zu der – an sich unauffälligen und von den Behörden als harmlos bezeichneten – Pfingstgemeinde sprechen eine Flut religiöser Einträge und Bibelzitate auf den Social-Media-Profilen des Täters für diese Theorie. Auf Facebook bezeichnete er sich unter anderem als „Soldat Gottes“. Zudem stand der Täter offenbar unter dem Einfluss eines dubiosen Wunderheilers und Exorzisten, der in den süditalienischen Regionen Apulien, Kalabrien und Sizilien schon seit Längerem sein Unwesen treibt.
Nachbarn erklärten am Sonntag gegenüber dem staatlichen Fernsehen RAI, dass die Familie sich abgesondert und im Ort weitgehend isoliert gelebt habe. Die Kinder gingen aber ordentlich zur Schule.
Die Tante und die Großmutter der ermordeten Ehefrau zeigten sich fassungslos: „Wir können das alles nicht nachvollziehen. Wie konnte es nur so weit kommen? Es gab Streitereien, aber die gibt es in allen Familien. Wir hätten uns nie gedacht, dass so etwas passiert“, äußerten die Verwandten gegenüber italienischen Medien.
Der Bürgermeister von Altavilla Milicia, Giuseppe Virga, erklärte, die Gemeinde stehe unter Schock. Sämtliche Faschingsfeiern in den Ort wurden abgesagt.