Bei der Staatsanwaltschaft in Bayreuth wird in diesen Tagen an der Anklageschrift im Mordfall Heiko F. gearbeitet. Das hat der Sprecher der Behörde, Eik Launert, gegenüber unserer Zeitung bestätigt. Sollte das Gericht die Anklage zulassen und damit den Weg zur Hauptverhandlung freigeben, wird der „Dritte Mann“ fehlen. Das gilt inzwischen wohl als sicher. Denn ausgerechnet der Bewohner der Mord-WG im Mainleuser Ortszentrum, von dem Insider berichten, er sei angeblich der Schlimmste von allen gewesen, kann nicht einmal vernommen, geschweige denn vor Gericht gestellt werden. Nur kurz nach der schrecklichen Gewalttat im Februar soll der inzwischen 40-Jährige einen Schlaganfall erlitten haben. Der Mann wird seither in einem Pflegeheim betreut. Angehörige haben schon vor Monaten erzählt, er sei nicht einmal ansprechbar, reagiere kaum. Sie haben es in Verbindung gebracht mit dem exzessiven Alkoholkonsum, den wohl mehr oder weniger alle Bewohner praktiziert haben. Es sei nicht anzunehmen, dass sich der Zustand des 40-Jährigen jemals bessern werde, heißt es. Neben dem Schlaganfall ist auch vom Korsakow-Syndrom die Rede. Das wird oft im Zusammenhang mit exzessivem Alkoholmissbrauch erwähnt und löst Amnesien aus, die bis hin zum Vergessen aller Gedächtnisinhalte führen können.