Montero stellt im Dezember in Nürnberg neues Stück vor Theater starten mit Bewährtem

Michael Weiser
 Foto: red

Noch ist Hochsaison für Festspiele. Doch in den Theatern in der Region läuft schon die Vorbereitung auf die kommende Saison. Ende September, Anfang Oktober jagen zwischen Nürnberg und Coburg einander die Premieren. Allein in den ersten zwei Wochen gehen in Musik- und Sprechtheater in der Region ein gutes Dutzend Premieren über die Bühne – meist mit großen Namen der Literatur.

 
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Die Häuser setzen in unsicheren Zeiten auf Bewährtes. Für Hofs neuen Intendant Reinhardt Friese, Nachfolger von Uwe Drechsel, ist das „Verhältnis zum Publikum die oberste Wirklichkeit beim Theater“ – ganz nach Hugo von Hoffmannsthal. Sein Haus macht den Anfang im Norden Bayerns, bereits am 21. September bringt das Theater Hof Beethovens Oper „Fidelio“ auf die Bühne. Es inszeniert Christian Tombeil. In Hof geht es am 23. September mit Paul Graham Browns Musical „King Kong“ weiter. Ab 5. Oktober steht Michèle Berniers „Männer und andere Irrtümer“ auf dem Spielplan. Und am 6. Oktober feiert Friese, der in Hof bereits mit der „West Side Story“ reüssierte, seine erste Premiere als Regisseur und Hofer Intendant in einer Person: Mit Edmond Rostands romantischer Komödie „Cyrano de Bergerac“.

Fidelio und Kontrabass in Coburg

Gleich nach dem Hofer „Fidelio“ startet das Landestheater Coburg ebenfalls mit einem Schwergewicht der Opernliteratur in die Saison: Am 22. September feiert Coburg mit Mozarts „Don Giovanni“ den Start in die neue Spielzeit. Es inszeniert der junge Regisseur Søren Schuhmacher (Foto), der lange Zeit an der Deutschen Oper Berlin war. Sprechtheater steht in Coburg erstmals am 29. September auf dem Spielplan – allerdings wiederum mit starker musikalischer Note: Der „Kontrabass“ von Patrick Süskind läutet dort die Theatersaison ein.

Zwei Uraufführungen in Nürnberg

Mit Giuseppe Verdis „Il trovatore“ (Inszenierung: Balázs Kovalik) startet die Staatsoper in Nürnberg am 3. Oktober. Klaus Kusenbergs Inszenierung von Shakespeares „Hamlet“ feiert am 13. Oktober Premiere. In Nürnberg geht auch die erste Uraufführung der Saison über die Bühne: Am 18. feiert Beate Faßnachts „Zimmer Frauen“ Premiere. Einen Tag später folgt als deutsche Erstaufführung Noah Haidles „Saturn kehrt zurück“. Mit Spannung erwartet wird vor allem die nächste Uraufführung am 8. Dezember: Nürnbergs gefeierter Ballettdirektor Goyo Montero präsentiert dann sein neues Tanzstück „Faust“, das er nach Musik von Lera Auerbach choreographiert hat. Nach den Festspielen – das ist in Nürnberg Wiederbeginn mit Wagner: Ab 21. Oktober ist dort „Tristan und Isolde“ in der Inszenierung von Monique Wagemakers zu sehen.

Harper Regan in Bamberg

Spät startet Bamberg. Am 3. Oktober nimmt das E.T.A. Hoffmann-Theater die Spielzeit mit Goldonis „Mirandolina“ auf. Ab 20. Oktober spielen die Bamberger „Harper Regan“ von Simon Stephens, einem der wichtigsten zeitgenössischen Autoren. „Harper Regan“ wurde 2008 bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt, mit Martina Gedeck in der Hauptrolle.

Geheimtipps Fürth und Erlangen

Als Geheimtipp darf die eine oder andere Aufführung im schönen Fürther Stadttheater gelten. So trumpfen die Fürther am 6. Oktober mit einer deutschen Erstaufführung auf: Mit Gerhard Meisters „Amerika“, das bei seiner Uraufführung in der Schweiz sehr gut aufgenommen wurde.

Als Bühne mit Experimentierlust und mit Mut für neue Autoren hat sich Erlangen einen Namen gemacht. Gemessen daran fällt der Start diesmal fast schon konventionell aus. Am 3. Oktober eröffnet das Markgrafentheater mit Molières „Tartuffe“. Am Samstag, 6. Oktober, folgt Philipp Löhles 2007 in Bochum uraufgeführte Antikapitalismus-Komödie „Genannt Gospodin“, die mittlerweile an einer Reihe von Häusern mit großem Erfolg gespielt wurde.