Bis Anfang des 20. Jahrhunderts konnten sich Perlen aber nur die Reichen leisten. Dass echte Perlen selten sind, macht sie kostbar. Bis heute ist die Entstehung einer Perle ein kleines Wunder der Natur. Gelangen Fremdkörper in das Innere einer Auster, wehrt sie sich, indem sie Perlmutt um den Eindringling legt und ihn so isoliert. Im Lauf der Zeit legen sich weitere Schichten darum – und nach etwa zwei Jahren ist die kleine, runde Kostbarkeit gewachsen. 1920 gelang es dann dem Japaner Kokichi Mikimoto die ersten vollrunden Zuchtperlen auf den Markt zu bringen. Wobei der Entstehungsprozess und die Zusammensetzung genau gleich ist. Der Mensch hilft nur nach, indem er absichtlich einen Fremdkörper in die Muschel pflanzt.
Künstliche Perlen sind billiger
Heute werden für die Schmuckherstellung fast ausschließlich Zuchtperlen verwendet. Meist sind sie von den zufällig entstandenen kaum zu unterscheiden – und sie sind ähnlich teuer: Eine einzelne Perle kann, je nach Herstellung und Qualität, zwischen 150 und mehreren Zehntausend Euro kosten, heißt es beim Pforzheimer Unternehmen Yana Nesper.
Das Angebot an Zuchtperlen, an verschiedenen Farben und Formen, ist groß. Dazu kommt inzwischen eine Vielzahl an künstlich produzierten Perlen, etwa mit Glaskern oder aus Kunststoff, die entsprechend billiger sind. Und so kombiniert, wer etwas auf sich hält, dann eben den Streetwear mit Eleganz, den Kapuzenpulli mit Perlencollier. Ob Bodybag, kastiger Blazer oder Budapester: Die Modetrends werden ohnehin androgyner – und dienen immer mehr dazu, den eigenen Charakter zu unterstreichen. „Für mich hat das Tragen von Schmuck auch mit Selbstachtung zu tun“, erklärt Max Hörner. „Also im Sinn von, mich so zu gestalten, wie ich mich fühle und wie es mir gefällt.“
So entsteht eine Perle
Naturprodukt
Es gibt die unterschiedlichsten Arten von Perlen – Salzwasser- und Süßwasserperlen, echte und künstlich hergestellte, ja sogar schwarze. Echte Perlen sind ein Naturprodukt. Sie entstehen, wenn ein Fremdkörper in die Muschel eindringt, etwa ein Sandkorn oder eine Milbe, und von Mantelgewebe umschlossen wird. Dieses sondert Perlmutt ab, das sich um den Fremdkörper legt. Daraus wird dann die Perle.
Zuchtproduktion
Bei Zuchtperlen hilft der Mensch nach. Perlenfarmer setzen Fremdkörper in die Muscheln. Man kann die Perlen oft kaum von Naturperlen unterscheiden. Günstigere Produkte werden künstlich hergestellt: Der Kern ist aus Muschelschale geformt und mit Muschelpulver beschichtet. Billigere Versionen haben einen Glaskern oder sind aus Kunststoff.