Moderator Strunz sorgt für Diskussionen

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Moderator Claus Strunz hat während des TV-Duells von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit ihrem SPD-Herausforderer Martin Schulz im Netz viel Häme geerntet. Strunz hatte ein Zitat von Martin Schulz aus dem Kontext gerissen und war bei Flüchtlingszahlen nicht ganz sattelfest.

 
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Bis zum Ende der Sendung gab es auf Twitter mehrere Tausend Nachrichten zu dem Sat.1-Moderator.

Schon am Anfang der Live-Übertragung musste sich Strunz von Schulz korrigieren lassen: Er hatte den SPD-Chef mit einer Flüchtlingsaussage verkürzt zitiert und damit den Sinn verdreht.

Schulz-Zitat aus dem Kontext gerissen

Strunz hatte Schulz dessen Zitat vorgehalten: "Was die Flüchtlinge zu uns bringen, ist wertvoller als Gold" und festgestellt, dass diese Aussage so wohl heute nicht mehr haltbar sei. Schulz selbst war es, der das Zitat vervollständigte. Was er gesagt habe sei: "Was die Flüchtlinge zu uns bringen, ist wertvoller als Gold. Es ist der unbeirrbare Glaube an den Traum von Europa. Ein Traum, der uns irgendwann verloren gegangen ist." Die Aussage sei also gewesen, dass die Flüchtlinge den Europäern erst klar machten, wie erstrebens- und lebenswert ein Leben in Europa sei.

Später fragte Strunz Kanzlerin Merkel und Schulz, ob sie es gut fänden, dass die Fußball-WM 2022 in Katar stattfindet. „Echt jetzt, Strunz fragt wirklich nach der WM in Katar?“, schrieb Linke-Parteichef Bernd Riexinger auf Twitter.

"Wann sind die weg?"

Spiegel-Online rekapituliert außerdem folgende Begebenheit aus dem Kanzlerduell: Strunz konfrontierte Merkel und Schulz mit einer Zahl: Aktuell hielten sich 226.000 Ausreisepflichtige Flüchtlinge in Deutschland auf. "Wann sind die weg?", fragte Strunz. Richtig ist, dass zum Stichtag 30. Juni 2017 insgesamt 226.457 Menschen ausreisepflichtig waren, davon waren allerdings 159.678 geduldet. Sprich, sie müssen aktuell gar nicht ausreisen.

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dpa/red

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