Mitte April Motorradevent im Zeichen des „Sozius“

red
Zu zweit unterwegs: Das verändert das Fahrverhalten eines Motorrads und fordert Fahrer wie auch Sozius einiges ab. Foto: Motorradsternfahrt

Am 22. und 23. April findet in Kulmbach wieder die Motorradsternfahrt statt. Als größtes Biker-Veranstaltung in Nordbayern soll sie erneut tausende Besucher anziehen. Diesmal steht vor allem eine Person im Fokus.

 
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Beim Motorradfahren ändert sich viel, wenn hinter dem Fahrer eine weitere Person sitzt, teilen die Organisatoren der Sternfahrt mit, in deren Vordergrund auch dieses Jahr wieder die Sicherheit der Zweiradfahrer stehen wird. Viele hilfreiche Tipps zum Fahren mit einem Sozius können am 22. und 23. April auf der Motorradsternfahrt im direkten Austausch mit den Fahrlehrern des Bayerischen Fahrlehrerverbandes eingeholt und ausgetauscht werden. Darüber hinaus präsentiert die Polizei an ihren Ständen Anschauliches zum Thema Bremsweg, Schutzkleidung und welche Einflüsse sich wie negativ auswirken. Aber auch TÜV oder DEKRA sind kompetente Ansprechpartner, wenn es etwa um Fragen zur Bremslastverteilung. Wer sich das Soziusfahren bisher noch nicht getraut hat, findet im Austausch mit anderen Motorradfahrern und an verschiedenen Aktions- und Infoständen reichlich Input.

Nicht umsonst spricht man beim Motorradfahren von „Sozius“ als Beifahrer. Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und kann unterschiedlich übersetzt werden. Teilhaber, Freund oder Gefährte sind nur einige mögliche Übersetzungen. Was alle gemeinsam haben: Sie drücken aus, dass der Beifahrer auf dem Motorrad mehr ist als nur ein passiver Passagier. Die begleitende Person muss sich richtig auf das Fahren auf dem Zweirad sowie den Fahrer einlassen können, damit das Fahren keine Gefahren birgt. Das funktioniert nur, wenn ein Grundverständnis von Dynamik Maschine und Fahrphysik vorhanden ist.

Fahrverhalten mit Sozius ändert sich

Mit Sozius Motorrad zu fahren, ist um Welten anders, als allein unterwegs zu sein. Denn durch das zusätzliche Gewicht auf dem hinteren Rad wird das Vorderrad entlastet. Dadurch werden wiederum die Lenkbefehle ungenauer übertragen und das Heck schiebt viel mehr, was zu einer Beeinflussung der Fahrlinie führen kann. Wer mit einem Sozius auf Tour gehen will, sollte also die Federelemente und die Dämpfung entsprechend anpassen. Zudem gilt bei Fahrten mit einem Sozius besondere Vorsicht beim Bremsen. Durch eine veränderte Bremslastverteilung wird der Bremsweg um einiges länger.

Einheit aus Fahrer und Beifahrer nötig

Nur, wenn Fahrer und Beifahrer eine Einheit bilden und als Team zusammenarbeiten, kommt es zu einem echten Fahrerlebnis. Dabei ist die richtige Sitzhaltung wichtig. Der Rücksitz sollte eine komfortable Haltung und angemessene Bewegungsfreiheit für den Hintermann ermöglichen.

Den besten Kontakt zum Fahrer hat der Beifahrer, in dem er sich an der Taille des Fahrers festhält. Genauso wichtig ist auch der Blick des Sozius über die Schulter des Fahrers. Damit wird das Zusammenschlagen der Helme beim Bremsen oder Kuppeln verhindert. In Schräglage ist es noch wichtiger, über die sich zur Innenseite der Kurve neigenden Schulter zu blicken. So bilden beide Personen eine Einheit, die die Fahrphysik nicht stört. Ein Gegenlegen in einer Schräglage in die andere Richtung kann sogar zu Stürzen führen.

Selbstredend gilt für den Sozius dasselbe wie auch für den Fahrer: Eine komplette und gute Schutzkleidung kann Leben retten. Der Schutzhelm ist gesetzlich vorgeschrieben und sollte nicht nur der aktuellen Prüfnorm entsprechen, sondern auch perfekt passen.

Beim Soziusfahren ist es wie im Alltag, wenn Teamarbeit gefragt ist – eine gute Kommunikation und Vertrauen sind die Basis für Erfolg. Deshalb sollten die Kommunikationsmöglichkeiten während der Fahrt nicht unterschätzt werden. Am einfachsten austauschen lässt es sich mit einer Sprechanlage zwischen den Helmen. Doch auch per Handzeichen kann einiges geklärt werden. Vorausgesetzt, man hat sich vor der Fahrt auf die wichtigsten Zeichen verständigt. Natürlich sollte der Fahrer alles unterlassen, was das Vertrauen seines Beifahrers in seinen Vordermann gefährden könnte. Ruckartiges Fahrverhalten oder wilde Ritte führen in der Regel zu Angst des Sozius, was in Folge zu Fehlverhalten und im schlimmsten Falle zum Sturz führen kann. Defensives und vorausschauendes Fahren sind das A und O. red

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