Doch nach 2010 kam der Karriere-Knick: Als seine Frau Annette gegen einen Hirntumor kämpfte, arbeitete er eine Weile nicht, um sich um sie zu kümmern - und fand dann zwei Jahre lang nichts Neues. Anfang 2015 zog Freiwald ins RTL-Dschungel-Camp ("Ich bin ein Star, holt mich hier raus!"). Er brauchte dringend ein Comeback, bekannte er später.
Doch in Deutschlands quotenstärkster Show wurde ihm die Rolle des bösen Fieslings zugedacht. Aus Freiwald wurde Freiwild für die Hater im Internet. Er bekam Morddrohungen und - zurück in Deutschland - Personenschutz. Die Fensterscheiben an seinem Haus in Meerbusch bei Düsseldorf waren vorübergehend abgeklebt. Eine harte Zeit für ihn und seine schwerkranke Frau.
Kritiker hielten ihm vor, selbst ausgeteilt zu haben und damit an der Dramaturgie nicht unschuldig gewesen zu sein. "Ich bin 'ne Rampensau, na klar", sagte Freiwald im dpa-Interview. Das Ausmaß des Hasses auf seinem Facebook-Profil und seiner Homepage habe ihn trotzdem entsetzt.
Walter gegen den Rest der Welt. "Diese perverse Art - das ist gefährlich, was da im Netz passiert", warnte er. Sein Plan ging aber letztlich dennoch auf: Er fand wieder Arbeit als Teleshopping-Verkäufer.
Dabei fühlte er sich durchaus zu Höherem berufen, nicht nur zu Samstagabend-Shows. Zweimal, 2010 und 2016, brachte sich Freiwald für das höchste Staatsamt ins Spiel: Er würde gerne für das Amt des Bundespräsidenten kandidieren. "Ich habe mich schon immer für Politik interessiert und fühle mich in der Lage, ein bisschen Politik mitzugestalten", sagte er.
Erst vor zwei Wochen, am 6. November 2019, hatte Freiwald öffentlich gemacht, dass er unheilbar an Krebs erkrankt sei: "Der Krebs ist ein Arschloch und wird mich töten", schrieb er. Und: "Ich liebe meine Frau und meine Kinder."
Wenige Tage später bedankte er sich noch für die Flut an Zuspruch und Trost: "Danke für eure Reaktionen und euer Mitgefühl. Ihr tut mir gut. Vergesst mich nicht!"