Lösung fürs Elektroauto
Vor dem Elektroauto ist Piwonski nicht bange. Für seine Produkte sieht er neue Einsatzgebiete, zum Beispiel den Schutz der Batterie vor Hitze und Kälte, damit Lebensdauer oder Ladevolumen nicht leiden. Die neuen Bordnetze mit ihren hohen Spannungen bräuchten einen völlig neuen Leitungsschutz. E-Autos sollen besonders leicht werden, um die Reichweite zu erhöhen. „Textil ist leicht“, sagt Piwonski.
100 Maschinen
Sieben Textilingenieure und Textiltechniker hat er in seiner Entwicklungsabteilung. Es geht um mechanische Festigkeit, Temperaturbeständigkeit, Flexibilität, Gewicht. Zum Einsatz kommen Kunstfasern, Glasfasern, Aramide, Carbon, Basalt. Die 100 Flechtmaschinen laufen in drei Schichten, nahezu vollautomatisch – mit neun Leuten.
Organisches Wachstum
Die Firma soll in den kommenden Jahren weiter „organisch wachsen“, mit fünf bis zehn Prozent im Jahr. Piwonski selbst möchte sich, wenn es denn geht, wieder etwas mehr seiner Heimat widmen. In den letzten Jahren war er viel unterwegs, in einem Jahr zum Beispiel acht Mal in China. Da bleibt nicht viel Zeit für Privates. Der Unternehmer lebt in Partnerschaft, hat eine Tochter, dreieinhalb, „die Juniorchefin“. Er wohnt in Sparneck nahe Münchberg. Zu Pferden fühlt er sich hingezogen, reitet selber auch mal Dressur. „Pferde strahlen Ruhe aus und verlangen Ruhe“, sagt er. Gerne ist er auch in einem seiner Oldtimer unterwegs. Langsamer, als in modernen Autos. „Entschleunigung, das tut mir gut.“ Und eben die Heimat. Wenn Sie viel unterwegs sind, lernen Sie die Heimat immer mehr schätzen.“ Deshalb will er auch künftig „mehr Heimat einatmen können“.