Vor dem Einzug der Flüchtlinge im Blauen Haus haben bereits drei Parteien dort gelebt. „Sie können auch bleiben“, meint Birgin. Zwei der Bewohner sind Hans Leisner und seine Tochter Sonja. Die beiden verstehen sich gut mit den Männern, sagen sie.
Keine negativen Reaktionen
Bevor die Flüchtlinge angekommen sind, wurde ein halbes Jahr lang renoviert, sagt Birgin, der als Ingenieur arbeitet. Vor allem wegen Brandschutzauflagen. Eine gewaltige stählerne Treppe schmiegt sich deshalb ans blaue Haus. Negative Reaktionen von Nachbarn auf die Flüchtlinge hat Birgin noch nicht mitbekommen. Die Idee, sein Haus für Flüchtlinge zu öffnen, hatte er, weil das Gebäude früher schon ein Aussiedlerheim war.
Geplant ist in naher Zukunft einiges, erzählt er. Zum Beispiel gemeinsames Fußballspielen und Deutschkurse. Auch eine psychiatrische Betreuung ist angedacht. Die Kraft soll sich einen halben Tag im Kleinen Johannes um die Flüchtlinge kümmern, einen halben Tag um die im blauen Haus. „Wir warten noch darauf“, sagt Birgin. Er kommt täglich vorbei, er kennt die Bewohner. Er unterhält sich zwar mit ihnen, zu sehr ins Detail will er da aber nicht gehen. „Ich denke, dass niemand froh ist, von seiner Heimat wegzukommen, deshalb frage ich das nicht.“ Ihm fällt aber auf, dass die jungen Männer Spaß am Leben haben. Nicht nur beim Kickern. Als Nächstes soll ein Billardtisch her.