Kurz nach Mitternacht war der Chirurg Rainer Dippe zu einem Notfall in die Pegnitzer Sana-Klinik gerufen worden. Und er hatte das Opfer einer Messerattacke mit zwei blutenden Wunden vorgefunden. Eine an der linken Schulter, eine am linken Oberschenkel. Vor Gericht widersprach Dippe der Aussage des Notarztes vom ersten Verhandlungstag. Die Stichwunden seien nicht etwa einen halben Zeigefinger tief gewesen sondern zehn bis 15 Zentimeter. Seinem Kollegen will er keine Fehleinschätzung vorwerfen. "Als Chirurg langt man da einfach etwas beherzter rein", sagte Dippe.