Ermittlern zufolge hatte die Tat einen islamistischen Hintergrund. Der 17-Jährige bezeichnete sich selbst in der Videobotschaft als Kämpfer des IS. Das Bekennervideo enthalte aber keine Hinweise auf eine Anordnung der Miliz, sagte de Maizière. „Es ist vielleicht auch ein Fall, der im Grenzgebiet zwischen Amoklauf und Terror liegt“, sagte er und sprach sich für mehr Videoüberwachung, mehr Polizei und einen besseren Schutz der Polizeibeamten aus.
Wann sich der junge Mann radikalisierte, ist bislang unklar. Die Ermittler äußern sich noch nicht dazu, wann das Bekennervideo aufgenommen wurde und ob der 17-Jährige den Text dafür allein verfasst hat. Das bayerische Innenministerium bestätigte lediglich die Echtheit des Videos. Die Polizei hatte im Zimmer des jungen Mannes unter anderem eine handgezeichnete IS-Flagge und einen Abschiedsbrief an seinen Vater gefunden. Den Sicherheitsbehörden war er zuvor nicht aufgefallen.
Zwei Opfer, die in Lebensgefahr schweben, werden in Würzburg behandelt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur handelt sich um den 62-jährigen Vater der Urlauberfamilie aus Hongkong und den 30-jährigen Freund der Tochter. Außerdem wird dort die schwer verletzte 51-jährige Fußgängerin behandelt. Die Tochter (26) der Familie aus Hongkong wurde ins Klinikum Nürnberg gebracht. Sie sei auf dem Weg der Besserung, sagte eine Sprecherin. Ein weiteres Opfer wird in der Missionsärztlichen Klinik in Würzburg behandelt - wohl die 58 Jahre alte Mutter. Ein Sprecher bestätigte dies nicht. Am Mittwoch trafen Angehörige aus Hongkong in Würzburg ein.
dpa