Wenn jedoch gerade um den 40. Jahrestag des Oktoberfest-Attentates herum rechtsgerichtete Netzwerke sogar bei der Polizei oder der Bundeswehr enttarnt werden, so heißt das: Wachsamkeit ist Bürgerpflicht! Warum erst jetzt? Warum wurde den damaligen Opfern nicht viel früher die ihnen gebührende Aufmerksamkeit zuteil? Im Verborgenen wurden neue Morde vorbereitet - und rechtsextremistische Querverbindungen wie im Fall NSU lange Zeit nicht aufgedeckt. "Der Rechtsextremismus hat tiefe Wurzeln in unserer Gesellschaft", so Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei der Gedenkfeier auf dem Oktoberfest-Gelände. Jetzt also hat die höchste Prominenz des Staates der Toten und Verletzten von München gedacht. Doch dazu kam es nur, weil einige wenige hartnäckige Wahrheitssucher akribisch die Hintergründe des Oktoberfest-Attentats erforschten. Die hehren Reden am Samstag hätten allerdings keinen Zweck gehabt, würde es weitergehen wie bisher. Die rechte Gefahr darf nicht länger verharmlost werden, sie lauert ja selbst in Sicherheitsbehörden. Dagegen hilft nur konsequente Strafverfolgung.