Der Freihandel ist ein bedeutender Faktor für weltweiten Frieden und Wohlstand. Das machten US-Präsident Franklin D. Roosevelt und Großbritanniens Regierungschef Winston Churchill bereits 1941 deutlich, als sie vor Neufundland die Prinzipien der Atlantik-Charta verkündeten. Heute hingegen lässt sich feststellen, dass der freie Warenaustausch mehr und mehr in Gefahr ist. Manche Ökonomen warnen gar vor einer Rück-
abwicklung der Globalisierung, was die längst stark vernetzte Weltwirtschaft massiv belasten würde. Der Handelsstreit zwischen den USA und China, die sich gegenseitig mit Zöllen überziehen, löst schon jetzt nicht nur an den Finanzmärkten, sondern auch in der sogenannten Realwirtschaft große Sorgen aus. Gerade die exportorientierte deutsche Wirtschaft spürt das rauere internationale Handelsklima. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Der Hang zu Egoismus und Selbstüberschätzung, der selbst die einst so liberalen und besonnenen Briten erfasst hat, führt zu einem gefährlichen Wirtschaftsnationalismus. Falls sich nichts ändert, gäbe es überall viele Verlierer. Und Deutschland wäre einer der Hauptleidtragenden.