Sehenden Auges in die Katastrophe: Es ist erschütternd, wie wenig manche Machthaber aus den Erfahrungen der Vergangenheit gelernt haben. Jetzt also eröffnet die Türkei, ein Staat mithin, den wir eigentlich Nato-Partner nennen sollten, einen neuen Feldzug jenseits der eigenen Grenzen in Nordsyrien, um hier Milizen zu bekämpfen, die bis vor ein paar Tagen noch Kampfgefährten eines weiteren Nato-Partners, der USA, waren. Mit den Maßstäben internationaler Politik des 21. Jahrhunderts ist das nicht mehr zu verstehen. Wohl aber mit den Mechanismen, nach denen Regierungszentralen funktionieren, die von Autokraten geführt werden. In Ankara und Washington. Das ist
das übergreifende Drama hinter dem aktuellen: Es könnte Ähnliches mit diesen Figuren an der Macht jederzeit wieder passieren.