Als im Mineralwasser der Marke Perrier vor etlichen Jahren Rückstände des gesundheitsschädlichen Benzols festgestellt wurde, fackelte der Hersteller nicht lange: Er rief 72 Millionen Flaschen vom Markt zurück. Das kostete zig Millionen, doch am Ende war das Unternehmen in aller Welt sichtbar als ein Hersteller, dem die Qualität seiner Produkte über alles geht. In der Krise holte sich das Unternehmen nicht nur seine Glaubwürdigkeit zurück, es katapultierte sie sogar in neue Höhen. Zwischen diesem Vorgehen und dem Verhalten der Autobranche in der Dieselaffäre liegen bisher Welten. Autos sind zwar kein Mineralwasser, doch an deutsche Autos haben die Verbraucher eine mindestens ebenso hohe Qualitätserwartung wie an französisches Mineralwasser. Während jedoch die Franzosen die Krise nutzten, um ihr Markenversprechen hochzuhalten, kommen aus der Autobranche bisher Signale der Verzagtheit.