Gerade hat er, ganz privat, auf Sizilien die Schauplätze der Cosa Nostra besichtigt; er wurde dabei beobachtet, wie er durch das Bergstädtchen Corleone spazierte, die Heimat brutalster Killer. Was geht im Kopf dieses Mannes vor, der an der Spitze eines Milliardenvolkes steht? Jedenfalls trachten er und seine Führungsclique danach, die Menschen in China bis ins Detail zu kontrollieren. Ab 2020 soll dort ein digitales Punktekonto eingeführt werden, das alle und alles erfasst. Wer zum Beispiel seine alten Eltern vernachlässigt, landet genauso auf einer schwarzen Liste, wie Leute, die ihre Geldbußen nicht bezahlen. Das System funktioniert nach der Methode Zuckerbrot und Peitsche. Um auf die Autobahn fahren zu dürfen, muss einer eine Punktzahl von 550 erreicht haben. Das alles war einem Artikel der "Frankfurter Allgemeinen" zu entnehmen. In demokratischen Ländern löst das Entsetzen aus. Xi lässt erkennen, dass er die ganze Welt dirigieren möchte. Bei seinem aktuellen Rom-Besuch hat er die Bereitschaft des Papstes, ihn zu empfangen, ignoriert. Einer, der sich selbst für gottgleich hält und sich sein Amt auf Lebenszeit festschreiben ließ, zeigt natürlich dem Stellvertreter Christi auf Erden die kalte Schulter. Für die Menschheit bedeutet es nichts Gutes, wenn Peking die Rücksichtslosigkeit zum Maßstab seiner Politik erhebt. Xi betrachtet die Menschheit nur als Masse, die sich seiner Machtlüsternheit zu unterwerfen hat.