In Paris sitzt, wie gemeldet, der französische "Extremkünstler" Abraham Poincheval zurzeit in einem Plexiglascontainer, um dort durch seine menschliche Körperwärme ein Dutzend Hühnereier auszubrüten. Nach dem Schlüpfen werden die Küken staunen, dass die Mama ein Papa ist und nicht einmal ein Hahn. Ähnlich darf sich verwundern, wer dieser Tage Wolfsburg besucht: In einem Park und entlang eines Kanals stellte die "Autostadt" auch heuer Kolossaleier auf, von namhaften Künstlern gestaltet; sollte aus ihnen Lebendiges schlüpfen, hätte es Größe und Gewicht eines mittleren Dinosauriers. Nur hundert Gramm hingegen wog das Marihuana in einem Postpäckchen aus der Schweiz, das der Zoll vor einer Woche in Speyer abfing: Als Schokolade hatten die Schmuggler die Sendung deklariert und den Stoff österlich in Überraschungseiern untergebracht. Weit bekömmlicher - und für den freien Handel zugelassen - die Produkte der britischen Firma "Wildes Cheese": Unterm geschützten Markennamen "Cheester Eggs" bringt die Käserei Eier aus edlem Napier-Hartkäse unters Londoner "Easter"-Volk, das sich ja sonst nichts gönnt: Für 260 Gramm werden 17 Euro fällig. Freilich taugen diese der Milch, also den Kühen statt den Hühnern gedankten Exemplare nicht für die kunstvollen Pflanzenornamente, die fortgeschrittene Färber auf regulären Vogeleiern anbringen können, wenn sie der Online-Anleitung unter utopia.de/ratgeber/ostereier-faerben-mit-muster/ akribisch folgen. Extremkünstler Poincheval ließ sich, als er mit dem Brüten begann, auf diese oder andere Verzierungen nicht ein. Und auch in der Huhn-oder-Ei-Frage hilft er der Wissenschaft nicht weiter. In seinem Namen kommt - statt poule für Henne - cheval vor: das Pferd.