Im Volk ist die Sache klar: "Ein feiner Mensch", sagen sie in seinem Wahlkreis über ihn. Und: "Der sagt, was er denkt. Weil er es sich leisten kann." Finanziell ist das gemeint und ein bisschen auch politisch. Doch es muss gar nicht der Lokalpatriotismus durchscheinen, um den Freiherrn Karl-Theodor zu Guttenberg für einen "starken Politiker" zu halten, wie Parteichef Horst Seehofer den CSU-Aufsteiger nennt. Für den Spiegel, allzu intensiver Sympathien für die Christsozialen unverdächtig, sind Guttenberg und Ehefrau Stephanie einfach "fabelhaft" beim "Paarlauf ins Kanzleramt", die Frankfurter Allgemeine und die Süddeutsche Zeitung arbeiten sich in seltener Eintracht an einer K-Frage ab, die sich nicht stellen würde, hätten furchtsame Unionspolitiker und vor allem die Medien nicht in Guttenberg jenen Reservekanzler erspäht, der Angela Merkel beerben könnte, wenn die CDU-Chefin aus dem Amt geputscht würde - oder freiwillig das Feld räumen würde, etwa nach einer krachenden Niederlage bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg.