Wenn das so weitergeht, können deutsche Autobauer bald eigene Eingänge für Staatsanwälte und Kriminalpolizisten einrichten. Im vergangenen Jahr stellten die Ermittler die Audi-Zentrale wegen des Dieselskandals auf den Kopf, wenig später standen 250 Ermittler bei Daimler auf der Matte. Vor einigen Wochen war der BMW an der Reihe, und nun haben 200 Ermittler den Stuttgarter Sportwagenhersteller Porsche durchsucht. Es spricht für die Staatsanwaltschaft Stuttgart, dass sie keine Angst vor großen Namen hat. Gerade dort zeigt die Erfahrung allerdings, dass der Aufwand der Ermittlungen nur wenig über deren späteres Ergebnis aussagt. So bekam der einstige Porsche-Chef Wendelin Wiedeking nach jahrelangen Ermittlungen am Ende einen Freispruch erster Klasse. Der Unterscheidung zwischen Verdacht und möglichem Urteil kommt somit eine besonders große Rolle zu.