Die Sache macht zumindest auf den ersten Blick stutzig. Die Eurogruppe sieht gegenüber Griechenland einen vollständigen Vertrauensverlust. Als Grund führt sie auch die Ankündigung der Regierung in Athen an, das Volk in einem Referendum über die Annahme des auferlegten Sparkurses entscheiden zu lassen. Nun gibt es vermutlich ein Dutzend Gründe, der Tsipras-Truppe am Verhandlungstisch mit Misstrauen zu begegnen. Aber es ist nicht ungefährlich, einer Regierung vorzuwerfen, das Volk zu fragen. Zumal das von der Eurogruppe geforderte
Programm sicher nicht dem Mandat entspricht, das Tsipras bei seiner Wahl von den Griechen erhalten hatte. Die Athener Regierung hat es zu leicht, daraus ein zusätzliches anti-
europäisches Argument zu schmieden.