Über das, was sich als nächste Runde im Rückbau der Bundeswehr abzeichnet, lässt sich frei nach dem russischen Ex-Regierungschef Viktor Tschernomyrdin sagen: Gewollt war das Beste, aber es kam wie immer. Wir machen weiter alles, aber von allem weniger - an dieser falschen Marschroute vorangegangener Umbauschritte ändert sich auch dieses Mal nichts. Grundsätzlich gilt noch immer das Wort, das der damalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg vor rund 17 Monaten gesprochen hat: Allein die Finanzen werden Deutschlands Anspruchsniveau an seine Sicherheitspolitik und seine Streitkräfte bestimmen. Das große Verdienst von Guttenbergs Nachfolger Thomas de Maizière besteht darin, den Scherbenhaufen aufzukehren, den jener mit seinem halbgaren, komplett auf Schein-Effekte ausgelegten Reform-Auftakt hinterlassen hat. Jetzt wird immerhin an einer nachvollziehbare Kalkulation entlang geplant. Aber an Guttenbergs Ausgangspunkt hat auch de Maizière nichts geändert oder nichts ändern können: Es geht allein um eine Verringerung der Ausgaben, nicht um Deutschlands Sicherheit. Als ob der ewige Frieden ausgebrochen wäre.