Mehr Wintersport am Ochsenkopf

Von Alina Steffan

Der "Nordbayerische Kurier" feiert heuer sein 50-jähriges Bestehen. An dieser Stelle blicken wir täglich auf den Tag genau 50 Jahre zurück. Lesen Sie im Artikel die Titelseite von damals und einen Rückblick der lokalen Ereignisse. In der Ausgabe vom 18. April 1968 berichteten wir unter anderem von den Liftplänen für den Ochsenkopf und einem Unglück am Mühlgraben.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Sessellift oder Seilbahn? So lautete damals die große Frage für den Zweckverband, der sich mit der Zukunft des Wintersports am Ochsenkopf beschäftigte. Beide Ideen hatten Befürworter und Gegner, wie der „Nordbayerische Kurier“ in der Ausgabe vom 18. April 1968 berichtete.

Sessel- oder Schlepplift?

Ein Sessellift würde für damalige Verhältnisse voraussichtlich zu den längsten in ganz Europa gehören. Man rechnete mit einer Fahrtzeit von 17 Minuten. Für den Doppelsessellift sprach hingegen, dass er in der Stunde 600 Personen würde transportieren können. Eine Seilbahn schaffte dagegen nur 400 Personen in der Stunde.

Eine Seilbahn brachte aber wiederum den Vorteil, dass die Wintersportler schneller und nicht in der zugigen Luft transportiert werden könnten. Auch der Ein- und Ausstieg gestaltete sich in einer Seilbahn bequemer. Im Zweckverband und unter Wintersportlern wurde damals jedenfalls eifrig diskutiert. Die Regierung von Oberfranken hatte inzwischen beim Verkehrsministerium das bergbahnrechtliche Verfahren eingeleitet, das klären sollte, in welchem Umfang der Ausbau des Wintersports am Ochsenkopf überhaupt möglich sein würde.

Vierjähriger ertrinkt im Mühlgraben

In derselben Ausgabe berichtete der Kurier von einem tragischen Unglück: im Mühlgraben ertrank damals ein erst vier Jahre alter Junger. Eine Nachbarin der Familie in der Badstraße entdeckte den Jungen, der im Brackwasser trieb. Sie lief zu ihren Nachbarn hinunter um zu erfragen, ob die Kinder zu Hause seien. Der Vater lief bereits aufgeregt umher und suchte seinen kleinen Jungen.

Als sie am Wehr ankamen, sprang er augenblicklich in den Graben um sein Kind zu bergen. Er kam jedoch zu spät, der Junge war bereits tot. Genau in diesem Moment kam die Mutter des Vierjährigen von der Arbeit nach Hause. Die Eltern erlitten einen nervlichen Zusammenbruch. Offenbar hatte ihr Sohn unbemerkt das Haus verlassen und war in den Mühlgraben gestürzt, der damals gerade umgeleitet wurde und fast nur noch an der Unglücksstelle Wasser führte.

Bilder