Weitere Hauptunfallursachen sind neben einer falschen Straßenbenutzung und dem Nichtbeachten des Rechtsfahrgebotes, das Nichtbeachten der Vorfahrt oder des Vorranges.
Mehr Alkohol- und Drogenunfälle
Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Alkoholeinfluss erhöhte sich im Jahr 2017 um 3,4 Prozent auf 424 (2016: 410). Alkoholkonsum war bei drei Getöteten unfallursächlich (2016: fünf). In Verbindung mit Alkoholunfällen erlitten 230 Personen Verletzungen (2014: 214). Mehr als die Hälfte der betrunkenen Fahrzeugführer (235 von 424) hatte über 1,5 Promille Alkohol im Blut (2016: 231 von 409).
Den traurigen Spitzenwert erreichte am 22. Dezember 2017 ein 44 Jahre alter Autofahrer, als er mit seinem Wagen zwischen Dörnhof und Heinersreuth im Lkr. Bayreuth alleinbeteiligt in den Straßengraben fuhr. Die Untersuchung einer bei ihm entnommenen Blutprobe ergab einen Wert von 3,74 Promille Alkohol.
Unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln verursachten im vergangenen Jahr oberfrankenweit 40 Fahrzeugführer Verkehrsunfälle (2016: 30). Dabei erlitten 24 Personen Verletzungen.
Bei 274 Verkehrsunfällen im Jahr 2017 waren Kinder beteiligt (2016: 251), wobei 309 Kinder Verletzungen erlitten (2016: 275).
Einen Rückgang um -6,0 Prozent auf 47 Verkehrsunfälle (2016: 50) registrierte die Oberfränkische Polizei bei den Schulwegunfällen. Wurden 2016 noch 59 Schüler verletzt, so waren es 2017 noch 55. Kein Schulwegunfall in Oberfranken endete tödlich.
Mit rund -2,4 Prozent war die Altersgruppe der jungen Fahranfänger im Jahr 2017 an insgesamt 3133 Verkehrsunfällen beteiligt (2016: 3209). Bei den von dieser Altersgruppe als Hauptverursacher schuldhaft verursachten Unfällen ist ein Rückgang von 1844 auf 1822 Verkehrsunfälle (-1,2 Prozent) festzustellen. Insgesamt starben acht Personen aus der Gruppe der „Jungen Erwachsenen“ (2016: drei) und 840 wurden verletzt (2016: 951).
Mehr Unfälle mit Senioren
Analog zur demografischen Entwicklung der Altersstruktur registrierte die oberfränkische Polizei eine Steigerung um 2,2 Prozent bei den Verkehrsunfällen, an denen Senioren beteiligt waren. Während im Jahr 2016 noch 2732 Senioren in Verkehrsunfälle verwickelt waren, so stieg deren Beteiligung im Jahr 2017 auf 2792 an. In 1852 Fällen verursachte diese Altersgruppe im Vorjahr den Verkehrsunfall selbst. 17 Senioren, die aktiv am Straßenverkehr teilnahmen, wurden im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen auf oberfränkischen Straßen getötet (2016: zehn). Weitere 17 Senioren kamen als Insassen eines Fahrzeuges ums Leben.
Rückläufig entwickelte sich die Anzahl der verletzten Senioren. Erlitten 2016 noch 581 Senioren bei Verkehrsunfällen Verletzungen, so waren es 2017 564 Personen aus dieser Altersgruppe.
Mehr Verkehrsunfälle mit Fußgängern
Eine Steigerung um 5,6 Prozent auf 395 Verkehrsunfälle registrierte die Oberfränkische Polizei bei den Unfällen, an denen Fußgänger beteiligt waren (2016: 374). Für fünf Fußgänger in Oberfranken endete im Jahr 2017 ein Verkehrsunfall tödlich (2016: sechs) und 337 Passanten erlitten bei Verkehrsunfällen Verletzungen (2016: 309). Insgesamt waren im vergangenen Jahr oberfrankenweit 423 Fußgänger an Verkehrsunfällen beteiligt (2016: 388).
Mehr Verkehrsunfälle mit Wildbeteiligung
Mit einer Steigerung um über 8,9 Prozent registrierte die oberfränkische Polizei eine Zunahme der Verkehrsunfälle, an denen Wildtiere beteiligt waren. Während sich im Jahr 2016 oberfrankenweit noch 6753 Wildunfälle ereigneten, stieg deren Anzahl im Jahr 2017 auf 7355 Verkehrsunfälle an.
Bei den Verkehrsunfällen mit Wildbeteiligung kam zwar kein Mensch ums Leben, aber dennoch erlitten 58 Personen (2016: 45) bei 51 Wildunfällen (2016: 43) Verletzungen. Bei statistischen Auswertungen kristallisierten sich insbesondere Zusammenstöße mit Rehwild (73 Prozent), Schwarzwild (9,4 Prozent) und Hasen/Kaninchen (8,0 Prozent) heraus.
Leichter Rückgang der Motorradunfälle
Die Biker-Saison 2017 schloss mit einem leichten Rückgang an Motorradunfällen in Oberfranken um knapp -0,6 Prozent. Insgesamt waren 546 Mal Motorradfahrer an Verkehrsunfällen beteiligt (2016: 549). Leider erlagen acht Motorradfahrer (2016: zwölf) und sechs Mofa-, bzw. Mopedfahrer (2016: zwei) in Oberfranken ihren schweren Unfallverletzungen. Rückläufig, um knapp -1,4 Prozent, entwickelte sich die Anzahl der 499 verletzten motorisierten Zweiradfahrer auf oberfränkischen Straßen (2016: 506). Knapp zwei Drittel (349 von 546) der oberfränkischen Motorradunfälle im vergangenen Jahr wurden von den Bikern selbst verursacht.