Mehr Schutz für den Meckervogel Bekassine ist Vogel des Jahres 2013

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Ihr auffälligstes Merkmal ist ihr langer, gerader Schnabel. Und auch an dem wie ein Meckern klingenden Balzruf des Männchens ist der Schnepfenvogel zu erkennen. Der Landesbund für Vogelschutz und der Naturschutzbund haben die Bekassine zum Vogel des Jahres 2013 ernannt, weil seine Lebensräume zunehmend bedroht sind.

 
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Die Bekassine, die aufgrund ihres Rufes oft als „Meckervogel“ bezeichnet wird, hätte allen Grund sich zu beschweren. Da es immer weniger Moore und Feuchtwiesen gibt, schwindet ihr natürlicher Lebensraum. In vielen Gegenden ist die „Himmelsziege“, wie die Bekassine auch genannt wird, bereits ausgestorben. An ihrer Stelle meckern jetzt die Vogelschützer.

„Leider kommt die Bekassine bereits sehr, sehr selten vor“, sagt Anne Schneider. Die Ornithologin bei der LBV-Landesgeschäftsstelle in Hilpoltstein weiß, dass der Vogel in Bayern nur noch „sehr verstreut vorkommt“. Er bevorzuge vor allem Moore, Feuchtwiesen, Tümpel und kleinere Biotope. In Oberfranken sei der Vogel zum Beispiel noch nordöstlich von Coburg zu beobachten, im Landkreis Kulmbach im Steinachtal, in den Rotmainauen und den Weißmainauen, und bei Ahorntal im Landkreis Bayreuth.

Wiesen sollten sich selbst überlassen werden

„Die Bekassine stellt hohe Ansprüche an ihren Lebensraum“, sagt Schneider, etwa was die Feuchtigkeit anbelangt. Doch immer seltener findet der Vogel die für ihn geeigneten Biotope: „Die intensive, landwirtschaftliche Bewirtschaftung und fehlende, hochgewachsene, dichte Gräser führen dazu, dass sie keinen Schutz mehr findet“, erklärt Vogelexpertin Anne Schneider. Wichtig sei daher, die Strukturvielfalt ihres Lebensraums zu erhalten. „Diese stimmige, ausgewogene Vegetation findet man heute leider nur noch an wenigen Stellen.“

LBV und NABU setzten sich deshalb dafür ein, dass grüne Standorte und größere Feuchtflächen erhalten bleiben. Am besten sei es, so Schneider, wenn die Wiesen während der Brutzeit der Vögel sich selbst überlassen blieben. Daher sollten auch Hunde ab April bis Juni angeleint werden, um den Jungvögeln nicht zu schaden. Da immer mehr Moore trocken gelegt werden, rät Anne Schneider zum Kauf von Blumenerde ohne Torf.

So klingt die Bekassine, wenn sie "meckert".


Den ausführlichen Artikel lesen Sie in der Montagsausgabe (7. Januar) des Kuriers.

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