Mehr Platz für die Speisung der 12.000 4,95 Millionen Euro für Mensaerweiterung der Universität Bayreuth

Von Davina Decher
 Foto: red

Um die 12.000 Studenten sind derzeit an der Universität Bayreuth eingeschrieben. Die alle täglich essen müssen. Deshalb werden jetzt 4,95 Millionen Euro für eine Mensaerweiterung investiert: Das Studentenwerk Oberfranken hofft auf Entschärfung des Ansturms zur Mittagszeit. 

 
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Brav in der Schlange gewartet, endlich das beladene Tablett in der Hand, der Magen knurrt – bereit zum Mittagessen. Doch dann scheint jeder Platz in der Mensa besetzt zu sein. Die Frage „Wo setze ich mich jetzt bloß hin?“ steht den Studenten ins Gesicht geschrieben. Nervöse, suchende Blicke. Mit mehr als drei Kommilitonen am selben Tisch sitzen – fast unmöglich.

Dieses Szenario spielt sich mittags in der Mensa der Universität Bayreuth ab. Zurzeit sind um die 12.000 Studenten eingeschrieben und rund 500 bis 600 Mahlzeiten werden laut dem Studentenwerk Oberfranken an einem Tag ausgegeben.

„Wir wollen so einen reibungslosen Betrieb gewährleisten“

Die Mensaerweiterung soll Abhilfe schaffen oder zumindest Milderung: „Wenn man mittags in die Mensa geht, sieht man gleich, dass die Schlangen an den Ausgaben einfach zu lang sind und die Studenten nach Sitzplätzen suchen“, sagt Josef Tost, Geschäftsführer des Studentenwerks Oberfranken. „Wir wollen das Platzangebot erweitern und so einen reibungslosen Betrieb gewährleisten.“

Die bis jetzt 4116 Quadratmeter große Mensafläche wird um 588 Quadratmeter erweitert: Platz für einen großen und kleinen Speiseraum, eine Ausgabe und einen neuen Küchenbereich. In den neuen Speiseräumen wird es rund 280 neue Sitzplätze geben. Zurzeit laufen laut dem staatlichen Bauamt Bayreuth nicht nur die Arbeiten im Innenbereich, sondern auch für den Außenbereich: Auf der Westseite des Gebäudes entsteht eine Terrasse. Die bringt noch einmal 50 Plätze. Jedenfalls im Sommer. Aber nicht nur die neuen Sitzmöglichkeiten sollen den größten Andrang abfangen: Die Mensaöffnungszeiten werden verlängert. Montag bis Freitag wird die Mensa von 11 bis 20 Uhr geöffnet sein. Das Studentenwerk erhofft sich davon eine bessere Verteilung der hungrigen Menschen und damit eine Entschärfung der Lage in der Stoßzeit. 4,95 Millionen Euro kostet das Bauprojekt. Die Summe deckt nicht nur die Erweiterung, sondern auch die Erneuerung der Geräte in der Spülküche der alten Mensa: Unter anderem wird die inzwischen 30 Jahre alte Großküchengeschirr- und die Topfspülmaschine erneuert. Deshalb kam es letzte Woche zu Stau an der Tablettabgabe. Bis die neue, größere Spülmaschine in Betrieb genommen wird, muss die kleinere Maschine durchhalten. Und die hat auch schon 20 Jahre auf dem Buckel.

Das Programm in der neuen Mensa soll sich merklich vom bisherigen Speiseplan abheben. „Das neue Angebot soll vor allem anders sein und ein höheres Niveau erreichen. Es werden auch mal extravagante Gerichte auf dem Tagesplan stehen und so unser bisheriges Programm gut ergänzen“, so Tost. Für die Umsetzung heuerte das Studentenwerk einen neuen Küchenchef an. Bis zur Eröffnung wird er einen neuen Speiseplan mit abwechslungsreichen Rezepten ausarbeiten. Man habe bewusst jemanden gesucht, der neue, frische Ideen mitbringt: „Wir wollen nicht das Gleiche wie bisher nur in größeren Mengen anbieten.“ Die hochmodernen Küchengeräte werden dem Küchenchef neue Möglichkeiten eröffnen. Leicht austauschbare Elemente wie Wok – oder Grillplatten werden viele Zubereitungsarten überhaupt erst möglich machen.

Mehr Veganes und Vegetarisches

Tost betont vor allem, dass es mehr vegane und vegetarische Gerichte geben soll. Das sei aufgrund der neuen Küchenausstattung nach der Erweiterung im größeren Stil möglich. Neu im Programm ist die „Mensa-Vital-Linie“, für alle, die sich bewusst ernähren wollen: großzügige Portionen mit begrenzter Kalorienzahl. Ernährungswissenschaftler haben Rezepte für Gerichte ausgearbeitet, die 700 bis 750 Kalorien nicht übersteigen. Auch Freunde des Grünzeugs dürfen sich freuen: Es wird eine neue Salatbar geben.

Alles neu, alles schön. Das hat aber seinen Preis. „Angebote in der neuen Mensa werden ein paar Cent mehr kosten“, so Tost. Doch für sein Geld darf der Student hohe Qualität erwarten. Die Hauptmensa wird ihr Programm preislich so weiterfahren wie bisher. Eine Zwei-Klassen-Mensa soll es aber auf keinen Fall werden: „Man kann sich nach Herzenslust sein Mittagessen aus dem Angebot der neuen und alten Mensa zusammenstellen.“ Ab 1. April 2014 wird es also weniger nervös suchende Blicke geben.

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