Im Schnitt 1500 Euro für Stand, Strom, Werbung ist ihnen der Messeauftritt wert – und schlage sich in Aufträgen nieder. Bei den Ausstellern seien beide Tage beliebt, sagt Schille. Während sich am Sonntag mehr als 1400 Besucher in den Gängen drängten, sei am Samstag mit etwa 700 Besuchern Zeit für intensive Beratungsgespräche gewesen.
Mehr Aussteller, trotz voller Auftragsbücher
Waren es im vergangenen Jahr knapp 40, waren es dieses Jahr 50 Aussteller – sie kamen bis aus München und Saalburg-Ebersdorf in Thüringen. Und das, obwohl die Baubranche weiter boome und die Auftragsbücher voll seien.
Dauerbrenner bleibt das Thema erneuerbare Energien – und ein neuer Publikumsmagnet das Thema Einbruchsschutz. „Wir hatten bei einem Vortrag im Verlag einen Riesenandrang und haben deshalb den Polizisten auf die Messe eingeladen“, sagt Schille. An seinem Stand war praktisch immer etwas los.
Bärenhalle hat sich bewährt
Für die Gemeinde Bindlach ist die „Bauen und Wohnen“ ein Fixpunkt im Kalender, sagt der stellvertretende Bürgermeister Klaus-Dieter Jaunich. „Ich kenne viele Besucher, aber den Autos nach zu urteilen, kommen die Menschen bis aus Hof zu uns.“
Da seine Gemeinde einige Baugebiete ausgewiesen habe, sei das Interesse bei den Bindlachern groß. Jaunich freut sich besonders, dass die Feuerwehr dabei war. „Ab Januar gilt die Rauchmelderpflicht“, sagt Jaunich. „Es ist wichtig, die Leute zu informieren.“ Geht es nach ihm, soll die Messe nächstes Jahr wieder in Bindlach sein.
Organisatorin Sabine Schille sieht das ähnlich: An das Flair der Bärenhalle mit natürlichem Licht kämen andere Hallen nicht ran. Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde sei gut, auch wenn die Miete erhöht wurde. „Wir schauen schon wegen des Termins für nächstes Jahr.“
Umfrage: Das sagen Besucher
Katharina Fritsch (26), Lehrerin aus Marktredwitz: „Ich bin mit meinem Freund zur Messe gekommen. Wir wollen Informationen und Ideen sammeln. Hier gibt es ein breites Spektrum an Ausstellern. In zwei Jahren wollen wir einen Altbau umbauen, der meiner Familie gehört. Mich interessieren deshalb besonders Schreiner und Heizungsbauer. Vorhin waren wir beim Kaminbauer. So ein offenes Feuer würde eine schöne Wärme abgeben.“
Angela (36), Markus (40), Aliyah (13) und Jannick (10) Nützel aus Mistelgau sind schon nach der ersten kurzen Runde mit Tüten bepackt: „Wir haben eine Doppelhaushälfte gekauft, die wir umbauen müssen. Vor allem das Bad, die Fenster und Böden müssen neu gemacht werden. Die Messe finden wir cool, es ist von allem etwas dabei und trotzdem übersichtlich. Unsere Kinder sind dabei. Sie dürfen auch mitreden. Am liebsten hätten sie die Haustür mit Fingerscanner.“
Karl-Heinz Glaser (63) aus Bischofsgrün: „Ich bin wegen Solaranlagen gekommen. Mein Fertighaus ist 26 Jahre alt, die Fenster sind top. Aber da sich jetzt die Einspeise- und Speichermöglichkeiten verändert haben, ist das Thema Solar für mich interessant geworden. Früher war es ein Riesenmanko, dass mein Haus in Ost-West-Lage liegt. Ich habe mir das hier durchrechnen lassen, der Fachmann will sich das aber noch vor Ort ansehen.“
Matthias Potzel (37), Betriebswirt aus Burggrub, ist mit Frau Iskra und Vater Karl-Heinz da: „Wir haben das Haus meiner Großeltern übernommen und wollen es modernisieren und erweitern. Mein Vater ist handwerklich begabt, kennt sich aus und ist dort aufgewachsen. Wir wollten ihn unbedingt dabei haben. Wir schauen nach Fenstern, Kachelofen, Farben, Einbruchsicherheit, Solar, Energiesparen. Diese Messe ist klein und kompakt, in Bamberg ist man überfordert. Das hat sich gelohnt.“